Google findet «begrenzte» Manipulationsversuche von russischer Seite

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(afp) Google hat nach eigenen Angaben eine interne Untersuchung eingeleitet, inwiefern der amerikanische Präsidentschaftswahlkampf im Jahr 2016 von russischer Seite manipuliert worden ist. Ziel sei, besser gegen illegale Inhalte und Falschinformationen auf den eigenen Plattformen vorzugehen, sagte der Europa-Chef von Google, Matt Brittin, am Donnerstag in Dublin.

Vertreter der führenden US-Internetkonzerne Facebook, Google und Twitter waren in den vergangenen Tagen vom Kongress zur mutmasslichen russischen Einflussnahme auf den US-Wahlkampf befragt worden, die über die jeweiligen Plattformen erfolgt sein soll.

Google hatte am Montag erstmals öffentlich erklärt, manipulative Inhalte auf seinen Plattformen entdeckt zu haben. Wie bei Facebook stünden auch diese mit der in St. Petersburg sitzenden Einrichtung Internet Research Agency in Verbindung, erklärten die ranghohen Google-Vertreter Kent Walker und Richard Salgado im offiziellen Blog des Unternehmens. Dabei handele es sich aber um «begrenzte Aktivitäten», hatten auch sie angemerkt.

Auf der Videoplattform Youtube, die zu Google gehört, wurden demnach 18 seither gesperrte Kanäle gefunden, die «wahrscheinlich» mit der russischen Kampagne verbunden seien. Insgesamt wurden rund 1100 englischsprachige Videos hochgeladen.

Facebook geht davon aus, dass zwischen 2015 und 2017 bis zu 126 Millionen Nutzer in den USA von russischen Quellen veröffentlichte Kommentare, Berichte und andere Inhalte erhielten. Moskau bestreitet derartige Manipulationsversuche.