Autofahrer riskiert sein Leben beim Überholen

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Dashcam-AufnahmeAutofahrer riskiert sein Leben beim Überholen

Nur knapp entgingen zwei Autofahrer einer schweren Frontalkollision. Sie hatten Glück, dass der Lastwagenchauffeur abbremste.

T. Mathis
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T. Mathis

Haarscharf vorbei – zu viele Autofahrer riskieren beim Überholen zu viel.

Lastwagenfahrer René G.* ist am frühen Donnerstagmorgen mit seinem Sattelschlepper von Basel nach La Chaux-de-Fonds NE unterwegs. Was sich ausserorts bei Glovelier JU abspielt, sitzt ihm auch einen Tag später noch in den Knochen: «In meinem Rückspiegel habe ich gesehen, dass ein Auto zu einem Überholmanöver ansetzt», so der erfahrene Chauffeur.

Aus unerklärlichen Gründen hätten sowohl das überholende als auch das entgegenkommende Fahrzeug nicht abgebremst. «Als das Auto auf der Höhe meiner Kabine war, wusste ich, dass es nicht mehr reichen wird. Ich habe meine Geschwindigkeit deshalb sofort verringert», so der 52-Jährige. Damit konnte er eine schwere Frontalkollision im letzten Moment verhindern.

Drei Prozent der Verkehrstoten wegen Überholmanöver

«Es ist beängstigend, wie viel Risiko die Autofahrer auf sich nehmen. Sie wollen um jeden Preis überholen und nehmen keine Rücksicht aufeinander», sagt der Chauffeur. Er erlebe jeden Tag heikle Situationen. Bei der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) heisst es, dass das nur ein Ausschnitt des Sicherheitsproblems im Strassenverkehr ist.

Nur rund drei Prozent aller 1320 tödlichen Verkehrsunfälle in den vergangenen fünf Jahren seien auf Überholmanöver auf Landstrassen zurückzuführen. «Frontalkollision auf Landstrassen machen also nur einen kleinen Teil des gesamten tödlichen Unfallgeschehens aus», so BFU-Mitarbeiter Uwe Ewert. Es scheine, dass nur relativ wenige Autofahrer ein derart hohes Risiko eingehen.

*Name der Redaktion bekannt

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