Als auf der diesjährigen Buchmesse bekannt gegeben wurde, dass Deutschlandfunk Kultur, das ZDF und die ZEIT die Sachbuch-Bestenliste wiederaufleben lassen, hat das bei Verlagen wie bei der Leserschaft für viel Resonanz gesorgt: Bücher brauchen Öffentlichkeit, sie leben davon, dass sie im Gespräch sind, dass sie Anlass geben zu Zustimmung und Kontroverse. Pathetisch könnte man sagen: Bücher stiften Auseinandersetzungsgemeinschaften. Schon der Streit darüber, ob ein Buch die Auseinandersetzung lohnt, ist ein Lebenszeichen. In der Fülle der Neuerscheinungen segeln geschätzte 80 Prozent unterhalb dieses Radars hindurch. Das ist das Schlimmste, was Büchern passieren kann: dass sie laut- und spurlos im Orkus der Gleichgültigkeit verschwinden.