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Umdrehung

„7,1 Umdrehungen“ sorgen für Stimmung

Friedrichshafen / Lesedauer: 3 min

30. Starkbieranstich im GZH – Feuertaufe für Tourismusdirektor Matthias Klingler
Veröffentlicht:05.03.2017, 16:22

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Bereits zum 30. Mal haben sich am Samstag im Foyer des Graf-Zeppelin-Hauses die Anhänger des süffigen Gerstensaftes zum traditionellen Starkbieranstich getroffen. Wie immer hat sich von Beginn an tolle Stimmung an den Tischen breitgemacht, wofür nicht nur das Bier mit seinen „7,1 Umdrehungen“ (Alkoholgehalt) verantwortlich war, sondern auch die La Paloma Boys mit ihrem stimmungsvollen musikalischen Repertoire.

Tönerne Bierkrüge, Weißwürste mit Brezeln, Krustenbraten, dazu Blasmusik vom Feinsten und ein voll besetztes GZH-Foyer können nur eines bedeuten: Es ist wieder Starkbieranstich. Bei diesem alljährlichen gesellschaftlichen Ereignis, zu dem das Friedrichshafener Amt für Tourismus zusammen mit der Gastronomie Zehrer, der Brauerei Meckatzer, der Fleisch- und Wurstfirma Buchmann und dem Blumenhaus Mayer eingeladen hatte, geht es im Gegensatz zum Münchner Nockherberg, der am Mittwoch zum Starkbierfest seine Tore öffnet, weniger politisch zu, dafür aber umso lustiger.

Bereits eine halbe Stunde vor dem offiziellen Beginn hatten die Gäste, viele von ihnen in Dirndln und Lederhosen gekleidet, aus allen Richtungen zielsicher das GZH angesteuert, um dort vom neuen Tourismusdirektor Matthias Klingler empfangen zu werden. Der bestand seine Feuertaufe mit Bravour und empfahl seinem Vorgänger Dietmar Philipp, jetzt ganz entspannt am Fest teilzunehmen – was der auch tat.

Nach dem musikalischen Auftakt mit dem Bayrischen Defiliermarsch musste Bürgermeister Andreas Köster ran, um seiner Pflicht des Fassanstechens nachzukommen. Nach seiner erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr betrat er doch selbstsicher – aber vorsorglich dennoch mit einem Lederschurz bekleidet – mit dem Holzschlegel die Bühne. Mit zwei kräftigen Schlägen – seiner Meinung nach seien es nur eineinhalb gewesen – trieb er den Zapfhahn in das 50-Liter-Holzfass. „O’zapft is“ konnte er mit dem ersten gefüllten Krug in der Hand verkünden, wobei ihm die Starkbier-Gemeinde stehend huldigte und ihm zuprostete.

Dank sei den Mönchen

Wie gut das Freibier auch ankam, sah man an der regen Betriebsamkeit der Bedienungen, die laufend frisch gefüllte Steinkrüge an den Tischen servierten. Die zunehmend bierselige Stimmung wurde noch durch die neunköpfige Blechbläserformation La Paloma Boys unterstützt, die mit Polka, Märschen aber auch Schlagermedleys die Gäste zum Schunkeln und Mitklatschen animierte. Viel Beifall und Zugaberufe erhielt dabei „Botze“ Bottlinger mit seiner Solo-Nummer „You Shook Me All Night Long“ der australischen Rockband AC/DC.

Dank sei einmal mehr den Paulaner Mönchen gesagt, die im 16. Jahrhundert auf die Idee gekommen waren, die karge Fastenzeit zwischen Aschermittwoch und Ostersonntag mit süffigem Starkbier zu überbrücken, indem sie feststellten „Flüssiges bricht Fasten nicht“.

Etwas zurückhaltender im Starkbiertrinken, dafür aber bis zum Schluss dabei waren Else Görke, die seit dem ersten Starkbieranstich immer mitfeiert, genauso wie der im letzten Monat 90 Jahre alt gewordene ehemalige Rektor der Berufsschule Georg Prasser.