Verhaftungswelle treibt Kurden auf die Strasse

Aktualisiert

Vorgänge in der TürkeiVerhaftungswelle treibt Kurden auf die Strasse

Die Festnahme von kurdischen Spitzenpolitikern in der Türkei hat in Schweizer Städten zu spontanen Kundgebungen geführt.

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Schätzungsweise 400 Kurden zogen am Freitagnachmittag von der Berner Innenstadt zur türkischen Botschaft im Kirchenfeldquartier, um gegen die Verhaftungen von Politikern zu protestieren. Die Demonstranten riefen Parolen gegen den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und schwenkten Fahnen mit dem Schriftzug der prokurdischen Oppositionspartei HDK. Das ist die Partei, deren Führer in der Nacht auf Freitag in der Türkei verhaftet wurden.

Auch Fahnen mit dem Bild von Kurdenführer Abdullah Öcalan waren zu sehen und dazu etwa Transparente mit Aufschriften wie «Hände weg von Kurdischen Politikern». Die Polizei begleitete den Kundgebungszug und regelte den Verkehr. Es kam zu kleineren Verkehrsbehinderungen. Gemäss der SRF-Nachrichtensendung «Tagesschau» kam es auch in Zürich und Basel zu Kundgebungen.

Gemäss Polizei eine unbewilligte Kundgebung

Im Berner Kirchenfeldquartier hinderte ein Gitter quer über den Lombachweg die Demonstranten daran, bis zur türkischen Botschaft vorzudringen. Organisiert worden war die Kundgebung laut einem der Teilnehmer von der Kurdischen Inititative Bern. Das sagte er vor Ort. Laut der Stadtberner Orts- und Gewerbepolizei war sie unbewilligt.

Der kurdische Mitorganisator machte geltend, es handle sich um eine Spontankundgebung, für die eine mündliche Bewilligung eingeholt worden sei.

Auf dem Bahnhofplatz und in der Nähe der türkischen Botschaft nahm die Polizei zwei Personenkontrollen vor, wie Polizeisprecher Rolf Wobmann auf Anfrage sagte. Zu weiteren Interventionen sei es nicht gekommen. (fal/sda)

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