Die Wahlsysteme von zahlreichen US-Bundesstaaten sind nach Angaben des Heimatschutzministeriums in Washington von Hackern sondiert worden. "Das könnte ein vorbereitender Schritt für Angriffsversuche sein", sagte Heimatschutzminister Jeh Johnson. "Wir haben in einigen Fällen festgestellt, dass feindlich gesinnte Akteure Zugang zu wahlrelevanten Systemen gewonnen haben. Gegenwärtig ist uns allerdings keine Manipulation von Daten bekannt."

Johnson rief die zuständigen Behörden auf, sich Unterstützung von seinem Ministerium einzuholen. Bislang hätten das 21 der 50 Bundesstaaten getan. Die Präsidenten- und Kongresswahl am 8. November wird von den einzelnen Bundesstaaten selbst organisiert. Oft werden dabei veraltete elektronische Wahlmaschinen eingesetzt.

Sorge über Angriffe aus Russland

Seit einiger Zeit rücken Hackergruppen im US-Wahlkampf verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit. Bereits im Juli hatte das FBI Ermittlungen zu dem Hackerangriff auf das E-Mail-System der US-Demokraten eingeleitet. Die Enthüllungsplattform WikiLeaks hatte 20.000 E-Mails veröffentlicht. Ende August hatten US-Medien außerdem von Hackerangriffen auf Wählerverzeichnisse berichtet.

In den US-Geheimdiensten wächst auch die Sorge, dass von Russland unterstützte Hacker versuchen könnten, die Abstimmung zu beeinflussen. US-Behörden und Sicherheitsexperten machen Angreifer aus Russland für den Angriff auf Computersysteme der Demokraten verantwortlich. Die Regierung in Moskau hat die Vorwürfe jedoch zurückgewiesen.

Nicht zuletzt bereiten den US-Behörden auch Aussagen wie die Donald Trumps Sorgen, der Russland dazu aufgefordert hatte, Hillary Clintons E-Mails zu hacken. Scheinbar jedoch mit dem gegenteiligen Effekt: Bei der sogenannten Black-Hat-Hacker-Konferenz diskutierten im August US-amerikanische Hacker unter dem Slogan Hackers for Hillary darüber, politisch mehr Einfluss zu nehmen und die Kampagne der demokratischen Präsidentschaftskandidatin zu unterstützen.