«Was noch fehlt, ist eisige Kälte»

Publiziert

Wetter-Kapriolen«Was noch fehlt, ist eisige Kälte»

Stürme, Hochwasser, massenhaft Schnee: Meteorologe Roger Perret spricht im Interview über das aktuelle Winterwetter.

duf
von
duf

Herr Perret, warum bescherte uns das Wetter bisher solche Kapriolen?

In solch milden Wintern ist das nichts Aussergewöhnliches. Die vielen verschiedenen Störungen sorgten für sehr dynamisches Wetter. Solche abwechslungsreichen Wetterlagen sind zwar etwas häufiger geworden, doch es gab sie auch schon vor 20 Jahren.

Die verschiedenen Unwetter sind also nicht auf den Klimawandel zurückzuführen?

Nicht direkt. Je milder ein Winter ist, desto mehr Energie besteht für Stürme und heftige Niederschläge. Wenn sich solche Wetterlagen in den nächsten Jahren häufen, könnte der Klimawandel mitschuldig sein. Aber wie gesagt: Solche Winter gab es schon vor 20 oder 30 Jahren, als noch niemand vom Klimawandel sprach. Rekordverdächtig ist in diesem Winter aber sicherlich die Schneemenge: Seit 1999 hat es in den Bergen nicht mehr so viel in so kurzer Zeit geschneit.

Was könnte uns diesen Winter noch erwarten?

Bisher bot der Winter fast alles, was man sich vorstellt: heftiger Regen, Schneefall, Stürme, aber auch milde sonnige Tage. Was noch fehlt, ist eine eisige Kälte, die über längere Zeit anhält. Sie könnte im Februar eintreten, dies steht aber noch in den Sternen.

Deine Meinung