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"Wall Street Journal" Trump streitet mit Zeitung über ein "d"

Ein einziger Buchstabe macht den Unterschied: Donald Trump beschuldigt das "Wall Street Journal", ihn falsch zitiert zu haben. Die Zeitung wehrt sich.
Donald Trump

Donald Trump

Foto: Evan Vucci/ AP

US-Präsident Donald Trump wirft dem "Wall Street Journal" vor, ihn absichtlich falsch zitiert zu haben. Dabei geht es um einen einzigen Buchstaben, der im Englischen aber einen entscheidenden Unterschied macht: den Konjunktiv.

In dem fraglichen Interview  hat Trump nach eigenen Angaben gesagt: "I'd probably have a very good relationship with Kim Jong Un." Auf deutsch: "Ich würde wahrscheinlich eine sehr gute Beziehung zu Kim Jong Un haben."

Genau jenes "d", das für "would" steht und mit dem Personalpronomen lautlich zusammengezogen wird, sorgt für Streit zwischen der Zeitung und dem Präsidenten. Denn in dem Text, in dem das "Wall Street Journal" Trump zitiert, fehlt die Konjunktiv-Form.

Was meinte der Präsident wirklich?

In dem Bericht wird das Trump-Zitat so wiedergegeben: "I probably have a very good relationship with Kim Jong Un." Auf deutsch also: "Ich habe wahrscheinlich eine sehr gute Beziehung zu Kim Jong Un." Außerdem sagte Trump demnach noch: "Ich habe Beziehungen zu Menschen. Ich denke, Sie sind überrascht."

In den USA sorgt das "d" nun für eine mittelgroße Kontroverse. Sowohl die ""New York Times" als auch die "Washington Post" haben sich des Falls angenommen. Ohne "d" wäre das Zitat eine überraschende Prahlerei mit einer tatsächlich bestehenden Beziehung zu Kim Jong Un. Mit "d" ginge es lediglich darum, dass Trump eine gute Beziehung zu Nordkoreas Diktator haben könne - wenn er denn wolle.

In zwei Tweets beschwert sich Trump über das "Wall Street Journal" und bezeichnet den Bericht der Zeitung als Fake News.

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Trump erwähnt in einem der Tweets zudem, dass Gespräche mit Reportern glücklicherweise aufgezeichnet würden. Tatsächlich hat die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Sarah Huckabee Sanders, eine Audiodatei mit dem Interview auf Twitter veröffentlicht. Zudem veröffentlichte sie ein Bild, auf dem ebenfalls von Fake News die Rede ist.

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Laut "New York Times" bat Trump-Sprecherin Sanders das "Wall Street Journal" um eine Korrektur.

Als Reaktion veröffentlichte die Zeitung allerdings keine Korrektur, sondern ebenfalls eine Tonaufnahme - und eine Erklärung, wonach man bei der eigenen Version des Gesprächs bleiben werde. Das "Wall Street Journal" erklärte zudem, dass man die Aufnahme durch einen externen Dienst habe überprüfen lassen.

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Sowohl die "New York Times" als auch die "Washington Post" schreiben, beide Tonaufnahmen seien schwer zu beurteilen. Es sei daher nicht leicht festzustellen, ob die Beschwerde des US-Präsidenten berechtigt sei.

cop

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