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Nordrhein-Westfalen Angriff auf Polizisten bei Kurden-Demo in Düsseldorf

Zusammenstoß in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt: Als Teilnehmer einer Kurden-Demonstration verbotene PKK-Fahnen präsentieren, greifen die Beamten ein - und werden attackiert.
Kurden-Demonstration mit verbotenen Fahnen

Kurden-Demonstration mit verbotenen Fahnen

Foto: Marcel Kusch/ dpa
Dieser Beitrag stammt aus dem SPIEGEL-Archiv. Warum ist das wichtig?

Bei einer Kurden-Demonstration in Düsseldorf ist es am Samstag zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Mindestens 15 Polizisten wurden laut einer Polizeisprecherin verletzt, drei von ihnen schwer. Zahlreiche Demo-Teilnehmer zeigten verbotene Fahnen mit dem Abbild des inhaftierten Anführers der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK), Abdullah Öcalan.

Eine Polizeisprecherin sagte, die Beamten hätten den Demonstrationszug gestoppt. Daraufhin seien die Einsatzkräfte mit Gegenständen beworfen und mit Fahnenstangen angegriffen worden.

Die Polizei setzte den Angaben zufolge Pfefferspray ein. Drei Demonstranten seien leicht verletzt worden. Nach Beobachtungen eines dpa-Fotoreporters forderten die Beamten mehrfach über Lautsprecher auf, die Öcalan-Fahnen einzurollen - was aber nicht geschah. Mehrere Demonstranten wurden zunächst in Gewahrsam genommen.

Am Freitagabend hatte das Oberverwaltungsgericht NRW im Eilverfahren die gängige Rechtspraxis ausdrücklich bestätigt, dass die Demonstranten keine Fahnen oder Transparente mit Öcalan-Abbildungen zeigen dürfen. Die PKK ist in Deutschland, der EU und der Türkei seit Langem als Terrororganisation eingestuft.

Mitte September hatte ein Kurden-Festival in Köln für Verärgerung der türkischen Seite gesorgt - unter anderem, weil viele Demonstranten Öcalan-Fahnen trugen. Der deutsche Botschafter in Ankara war daraufhin ins türkische Außenministerium zitiert worden.

mho/dpa/AFP