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Spendenevent auf YouTube "Gesellschaftliches Engagement ist das Mindeste"

Im Zwölf-Stunden-Livestream "Friendly Fire 3" duellieren sich bald wieder Webstars wie Gronkh und PietSmiet für den guten Zweck. Hier erzählt YouTuberin Pandorya, was es mit dem Event auf sich hat.
Videomacherin Pandorya

Videomacherin Pandorya

Foto: Pandorya/ Friendly Fire
Dieser Beitrag stammt aus dem SPIEGEL-Archiv. Warum ist das wichtig?

Am ersten Advent kann man eine Kerze anzünden - oder wegen eines Livestreams übermüdet im Bett bleiben. Erst um drei Uhr in der Frühe endet nämlich das Samstagnachmittag startende Streamer-Event "Friendly Fire 3". Bei der Veranstaltung messen sich Webstars wie Gronkh und PietSmiet in Videospielen, aber auch in Jugendfahrt-Klassikern wie Kartensaugen.

Die Zuschauer können im Rahmen des Zwölf-Stunden-Streams Geld für einen guten Zweck spenden. Zusammen mit Sponsorengeldern kamen so bei der Vorjahresveranstaltung rund 300.000 Euro zusammen.

YouTuberin Pandorya alias Tatjana Werth hat sich die Veranstaltung mit ausgedacht. Das Ganze sei im "wahrsten Sinne des Wortes eine Schnapsidee" gewesen, erzählt sie. Bei einem Besuch mit Gronkh alias Erik Range bei Peter Smits von PietSmiet sei ihr die Idee gekommen, mal eine Art lockeren Sofa-Livestream zu machen: "Nicht die bekannten Let's Player wie auf YouTube, sondern eben Freunde, die einen lustigen Abend zusammen verbringen." Aus diesem Plan sei dann "Friendly Fire" entstanden.

Mittlerweile findet das Event zum dritten Mal statt, "Friendly Fire" ist neben "Loot für die Welt" der bekannteste Charity-Stream deutscher Webstars. Die Übertragung startet diesmal am 2. Dezember um 15 Uhr. Live verfolgen lässt sich das Geschehen auf den Twitch-, Mixer- und YouTube-Kanälen von Gronkh sowie unter spiegel.de/netzwelt. SPIEGEL ONLINE ist wie 2016 Medienpartner.

Fotostrecke

"Friendly Fire II": So ging es 2016 in Krefeld zu

Foto: SPIEGEL ONLINE

Neben Werth, ihrem Partner Gronkh und dem PietSmiet-Kernteam verausgaben sich vor der Kamera Pascal "MrMoreGame" Rothkegel, Florian "Der Heider" Heider, Artur "fisHC0p" Niemczuk und Max "PhunkRoyal" Ensikat, im Hintergrund zieht PietSmiet-Chefredakteur Mikkel Robrahn die Fäden. Abzüglich der Eventkosten sollen alle Einnahmen an gemeinnützige Vereine gehen.

YouTube-Video: Trailer zu "Friendly Fire 3"

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"Friendly Fire" sei mittlerweile "ein bisschen wie 'Dinner for One'", sagt Tatjana Werth: "Es sind immer die gleichen Darsteller, welche zum Jahresende durch die Sendung stolpern."

Dass sich Webstars überhaupt für den guten Zweck engagieren, findet Werth wichtig. "Soziales und gesellschaftliches Engagement ist das Mindeste, was wir zurückgeben können", sagt sie. "Ob YouTube, Musik, 'Fernsehstar' oder andere Medien: Unsere Reichweite ist meist nur ein temporäres Phänomen - und solange wir sie haben, sollten wir nicht nur dankbar dafür sein, sondern eben diese auch sinnvoll einsetzen."

Das Team von "Friendly Fire 3": Am 2. Dezember wird es vermutlich actionreicher

Das Team von "Friendly Fire 3": Am 2. Dezember wird es vermutlich actionreicher

Foto: Andreas "eosAndy" Krupa

Werth selbst zählt zur noch immer recht kleinen Gruppe bekannter Gaming-Streamerinnen. Über YouTube  kann man ihr zum Beispiel beim Spielen von Games wie "Life is strange: Before the storm" und dem VR-Gruselspiel "Wilson's Heart" zuschauen - rund 466.000 Nutzer finden das so spannend, dass sie Werths Kanal abonniert haben.

Ihrer Wahrnehmung nach gebe es durchaus sehr viele Let's-Playerinnen und Streamerinnen, sagt Werth, "einige davon auch schon seit vielen Jahren und sehr bekannte, wie zum Beispiel Honeyball": "Allerdings bevorzugen viele Zuschauer nach wie vor eine tiefe, männliche Stimme statt einer weiblichen." Zudem würden sich auch viele "Jungs" lieber Streams anderer "Jungs" anschauen statt die von "Mädchen": "Der Großteil meiner Zuschauer ist tatsächlich weiblich."

Was ihr bei "Friendly Fire" diesmal an unangenehmen Aufgaben droht, ahnt die Let's Playerin schon. "Ich werde dieses Jahr erstmalig gezwungen, auch beim Kartensaugen mitzumachen", sagt sie, "und ich muss vielleicht fermentierte Schleimbohnen essen, aber das wäre dann nur das Zweitschlimmste." Ob sie das auch rückblickend noch so sehen wird, wird sich am 2. Dezember zeigen.

mbö