Viereinhalb Jahre soll die Vollsperrung der Bahnhofstraße dauern, wenn die Bahn zu bauen beginnt. Bürger sind schockiert.

Die Bahn wird am Bahnhof Lichtenrade nicht anfangen zu bauen, bevor das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig die Klage der „Bürgerinitiative Lichtenrade Dresdner Bahn e.V.“ entschieden hat. Das bestätigte ein Sprecher der Deutschen Bahn AG. „Offensichtlich sieht die Bahn selbst ein Risiko, wenn sie jetzt beginnen würde.

Entscheidung in der ersten Augustwoche erwartet

„Das Gericht hat für die erste Augustwoche eine Entscheidung angekündigt“, sagte der von der Bürgerinitiative beauftragte Rechtsanwalt Armin Frühauf am Montag auf Anfrage der Berliner Morgenpost. Wie berichtet, will die Bürgerinitiative erreichen, dass die Gleise für den Fern- und Regionalverkehr in einen Tunnel gelegt werden, während die Bahn Baurecht für den ebenerdigen Ausbau der Strecke hat.

Jetzt geht es im einstweiligen Rechtsschutz zunächst darum, ob die Klage der Bürger aufschiebende Wirkung hat. Darüber wollen die Richter in Leipzig in Kürze entscheiden, sagte Frühauf. Aber auch das Ergebnis in der Hauptsache will die Bahn abwarten, mit den Bauhauptleistungen in diesem Abschnitt werde solange gewartet.

Bürger befürchten Überschneidungen bei der Umgestaltung der Bahnhofstraße

Lichtenrader wie Rainer Welz sprechen bereits vom „Super-Gau“, wenn die Bahn am S-Bahnhof an der Bahnhofstraße mit den Bauarbeiten loslegt. Viereinhalb Jahre werde das dauern, bei voller Sperrung der Bahnhofstraße. Das werde den Betrieben dort schwer zu schaffen machen und zu Überschneidungen bei der Umgestaltung der Bahnhofstraße führen.

Wie berichtet, stehen für die Neugestaltung der Bahnhofstraße im Rahmen des Programms Aktive Zentren bis 2023 voraussichtlich 20,5 Millionen Euro zur Verfügung. Gebaut wird in drei Abschnitten. Im östlichen betrifft das den Eingangsbereich mit der Goltzstraße, dann das Stück zwischen Goltz- und Steinstraße, und im westlichen Bereich das Stück ab Steinstraße bis zum Bahnhof.

Zusammenarbeit mit der Bahn für einen Abschnitt vereinbart

„Alle drei Bereiche können separat voneinander bearbeitet werden. Der mittlere und östliche Bereich, das sind etwa drei Viertel der Strecke, können unabhängig von der Bahn umgestaltet werden“, sagte Stadträtin Sibyll Klotz (Grüne) zu den Sorgen von Anwohnern, dass Arbeiten zwischen Bezirk und Bahn kollidieren könnten. Für den westlichen Abschnitt sei die Zusammenarbeit mit der Bahn bereits verabredet.