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Klickköder Facebook wehrt sich gegen die Heftig-Masche

Weniger Spam, mehr interessante Beiträge: Mit einer neuen Technik will Facebook besser sortieren, welche Beiträge es seinen Nutzern zeigt. Unter anderem soll dafür gemessen werden, wie lange bestimmte Artikel gelesen werden.
Facebook-Beitrag: Maßnahme gegen billigen Klickspam

Facebook-Beitrag: Maßnahme gegen billigen Klickspam

Facebook will den Nachrichtenstrom seiner Mitglieder aufräumen. In einem Blogpost  kündigte der Konzern am Montagabend an, künftig sogenannten Clickbait verhindern zu wollen. Gemeint sind damit Beiträge, die mit reißerischen Überschriften oder verlockenden Bildern dazu verleiten sollen, auf bestimmte Links zu klicken.

Mit solchen Tricks wollen einige Seitenbetreiber wie Upworthy oder Heftig Facebooks Sortieralgorithmen manipulieren. Indem sie viel versprechen, aber in der Titelzeile wenig verraten, verleiten sie Nutzer dazu, auf ihre Links zu klicken. Weil Facebook populäre, also häufig angeklickte Beiträge in den Nachrichtenströmen von noch mehr Nutzern anzeigt, werden diese immer öfter angeklickt. So nimmt ihre Popularität immer mehr zu, egal wie relevant sie wirklich sind.

Ganz einfach dürfte das allerdings nicht werden. Facebook will zwei Mechanismen nutzen, um auszusieben, was wichtig ist und was die Nutzer des sozialen Netzwerks nur zum Klicken animieren soll. So will man messen, wie viel Zeit die User darauf verwenden, einen Artikel zu lesen. Wenn jemand nach dem Klick auf einen Link sofort wieder zu Facebook zurückkommt, würde das darauf hindeuten, dass dieser Link nicht relevant war. Umgekehrt würden lange Verweilzeiten auf interessante Beiträge hindeuten.

Als zweite Maßnahme wolle man auswerten, wie intensiv ein Beitrag diskutiert wird und wie viele "Gefällt mir" er bekommt. Wenn sich relativ wenige Leute an der Diskussion über einen häufig angeklickten Artikel beteiligen und er im Verhältnis zur Klickrate nur wenige "Gefällt mir" bekommt, würde auch das auf fehlende Relevanz hindeuten, heißt es in dem Blogpost.

Dabei läuft Facebook allerdings Gefahr, auch Beiträge auszusortieren, die von Nutzern gerne gesehen worden wären. Schon jetzt wird das Netzwerk von manchen Mitgliedern für die Art kritisiert, wie es den Nachrichtenstrom sortiert. Wer nicht sehen will, was Facebook als wichtig berechnet, sondern was seine Freunde gerade geteilt haben, muss den Nachrichtenstrom manuell unter Neuigkeiten von Hauptmeldungen auf Neueste Meldungen umschalten.

mak