12 Monkeys 1x03

In der 12 Monkeys-Episode Cassandra Complex begleiten wir Cole nach Haiti ins Jahr 2014. Dort versucht er den überlebenden Wissenschaftler aus dem Nightroom ausfindig zu machen, während Dr. Railly ebenfalls vor Ort ist, um den Ausbruch einer Infektionskrankheit zu untersuchen.

Die Suche nach dem „Nightroom“ führt Cole (Aaron Stanford) in der 12 Monkeys-Episode Cassandra Complex in ein von einer mysteriösen Krankheit geplagtes Haiti des Jahres 2014, um mit Dr. Henri Toussaint (Lyriq Bent) den zweiten Überlebenden Wissenschaftler des Nightrooms zu finden. Dabei gibt es auch ein unangenehmes Wiedersehen mit dem Pallid Man (Tom Noonan).

Nature doesn't break, it only bends.

Cassandra (Amanda Schull) kämpft verzweifelt gegen die grassierende Krankheit in Haiti an. Gleichzeitig macht ihr dabei besonders zu schaffen, dass es sich um das (immer noch namenlose) Virus handeln könnte, welches die Menschheit auf einen Bruchteil ihrer selbst dezimieren wird.

Währenddessen versucht Cole die Spur des Labors zu finden, in dem das Virus entwickelt wurde. Doch bevor er Dr. Toussaint dazu befragen kann, kommt es zu einer weiteren Begegnung mit dem Pallid Man, welcher bei seinem ersten Besuch im Labor offensichtlich nicht fündig geworden ist und dementsprechend Toussaint mit allen Mitteln zur Kooperation zwingen will.

Zwar gelingt es Cole, seinen Widersacher in die Flucht zu schlagen, jedoch sind die Informationen des Arztes nicht so ergiebig, wie er zunächst gehofft hat. Toussaint selbst konnte Haiti nicht lebend verlassen und der Grund dafür ist überraschenderweise der Finger am Abzug unseres Zeitreisenden. Cole minimiert das Risiko, dass das Wissen Toussaints in die falschen Hände gerät, indem er ihn ausschaltet. Diesen Fakt enthält er auch Cassandra bei seinem nächsten Besuch vor, welche zuvor feststellen musste, dass es sich bei der Krankheit in Haiti nicht um den von ihr befürchteten Ausbruch gehandelt hat.

In der Zukunft trifft Ramse (Kirk Acevedo) auf Max (Romina D'Ugo), eine alte Weggefährtin von ihm und Cole. Deren Auftauchen könnte für den Komplex, in dem sich die Wissenschaftler befinden, schon bald eine nicht unwesentliche Bedrohung darstellen.

I'm not what you'd call a people person.

Als Cassandra Complex wird das Phänomen bezeichnet, welches auftritt, wenn die zutreffende Vorhersage einer Krise durch eine Person ignoriert oder abgetan wird. Dies ist das Dilemma, in dem sich Cassandra (Amanda Schull) in Haiti befindet. Ihre Ängste werden dabei gelungen veranschaulicht. Die Klaustrophobie im Zelt, die Furcht, dass es bereits zu spät für die Eindämmung sein könnte, gekoppelt mit den Bildern der Kranken und Sterbenden, lässt den Zuschauer auf beklemmende Weise an ihrer Verzweiflung teilhaben.

Coles Teil der Geschichte hinterlässt diese Episode sowohl einen negativen als auch positiven und interessanten Nachgeschmack. Letztendlich kommt er am Ende der Folge seinem Ziel nicht wirklich näher, was ein etwas unbefriedigendes Gefühl beim Zuschauer zurücklässt. Eine Serie, welche mit verschiedenen Zeitebenen sowie Handlung und Konsequenz spielt, sollte nicht damit anfangen, seine Zuschauer mit der Karotte vor der Nase im Kreis zu führen. Sicherlich muss nicht jede Folge ein storytechnischer Quantensprung vollzogen werden, jedoch sollte man sich vor Stillstand und hinauszögernden Elementen in Acht nehmen.

Amanda Schull in der Episode %26bdquo;Cassandra Complex%26ldquo;. © Syfy

Dafür hält Coles Lüge gegenüber Cassandra die Beziehung der beiden spannend, auch wenn die Fallhöhe dieser Unwahrheit und seiner Tat etwas unnötig dadurch erhöht wurde, indem Cassandra mit Toussaint schläft. Cole scheint für seine Mission auch zu unangenehmen und kompromisslosen Handlungen bereit zu sein, auch wenn er dabei Menschen umbringen muss, die selbst ins Kreuzfeuer der Mächte geraten sind. Das bewegt ihn erfrischenderweise weg von einem typischen Schwarz-Weiß-Charakter. Bunt ist dabei nebenbei bemerkt sein Outfit, mit dem er in Haiti aufschlägt. Dies ist als kleine Anspielung der Kleidung der Figur von Bruce Willis in der Flughafen-Szene des Films nachempfunden.

Der Pallid Man schwebt für mich als Figur immer noch sehr an der Grenze zwischen herrlich böse und übertrieben lächerlich. Immerhin hinterlässt sein melodramatisches Auftreten stets einen bleibenden Eindruck. Zudem scheint er anscheinend ebenfalls überdurchschnittlich Kräftig zu sein. Wir erinnern uns daran, dass Cole zuvor in der Pilotfolge als evolutionär überlegener Mensch angepriesen wurde.

Wie sich die Storyline in der Zukunft (2043) entwickelt, bleibt abzuwarten. Es bahnt sich jedoch ein Konflikt und eine Bedrohung an, die sich schon bald materialisieren dürften. Ob dies nun zu einem spannenden Handlungsstrang entwickelt oder nur von der Hauptgeschichte ablenkt und zu Streckung beiträgt, werden die nächsten Folgen zeigen.

Fazit

Eine relativ solide bis gute Folge, welche zwar die Handlung nur mäßig vorantreibt, jedoch abgesehen von geringfügigen Unstimmigkeiten zu unterhalten weiß.