Malheur statt Höhepunkt? Auf einem Kometen zu landen sollte die Krönung der Rosetta-Mission werden. Hat die Weltöffentlichkeit in der vergangenen Woche einen Fehlschlag erlebt? Von wegen. "Wir hatten abartiges Glück", sagt der Planetologe Fred Goesmann. Schließlich habe das Landegerät Philae nicht nur eine, sondern gleich drei Landungen absolviert. Und aus unvorhergesehenen Wendungen lernt man in der Wissenschaft ja oft besonders viel.

Lehrreich war es zum Beispiel, dass Philaes Harpunen beim ersten Kontakt mit der Oberfläche des Kometen Tschurjumow-Gerassimenko nicht auslösten: Statt sich dort festzukrallen, prallte das Landelabor wie ein Pingpongball von dem Himmelsbrocken ab und flog mehrere Hundert Meter ins All zurück. Denn auf dem Kometen beträgt die Schwerkraft nur ein Hunderttausendstel der irdischen, das 100 Kilo schwere Landegerät wiegt dort gerade mal ein Gramm. Erst zwei Stunden später kam Philae, nach einem weiteren kleinen Hüpfer, endgültig zum Stehen. Eine Hochleistungskamera hat das alles brav aufgezeichnet. Sogar die Abdrücke der Landebeine vom ersten Aufprall im Kometenstaub sind auf den Bildern zu sehen.