Konzernbilanzen :
EU stopft Steuerschlupfloch

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Auch Starbucks nutzt gern Steuerschlupflöcher
Der Name klingt so unschuldig: „Mutter-Tochter-Richtlinie“. Doch sie hat es Starbucks, Amazon & Co. ermöglicht, Gewinne in Europa zu verschieben und sich den Steuern zu entziehen. Jetzt soll sich das ändern. Trotzdem bleiben viele Tricks bestehen.

Die EU-Finanzminister haben einstimmig einer Gesetzesreform zugestimmt, um Steuerschlupflöcher für internationale Unternehmen zu stopfen. Das teilte der EU-Ministerrat am Freitag in Luxemburg mit. Die Reform der sogenannten Mutter-Tochter-Richtlinie soll verhindern, dass Konzerne mit Tochterunternehmen in verschiedenen Staaten die Regeln so ausnutzen, dass sie keine Steuern mehr zahlen müssen.

Bislang konnten Unternehmen von einem legalen Steuerkniff Gebrauch machen, der „Mutter-Tochter-Richtlinie“ heißt. Ziel war es, die Gewinne von Unternehmen in Europa nicht doppelt zu besteuern. Deshalb waren die Dividenden von Tochterunternehmen aus anderen EU-Staaten oft steuerfrei. Dabei hatten die Konzerne die Dividende oft in einem anderen Land, in dem die Dividende ausgeschüttet wurden, von der Steuer abgesetzt. So wurde dieser Teil des Gewinns steuerfrei.

Künftig sind Dividenden von Tochterunternehmen nur noch dann steuerfrei, wenn sie nicht im anderen Land von der Steuer abgesetzt werden. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte die Änderung als „dringend notwendig“ bezeichnet.

Doch die Änderung erfasst nicht alle Steuertricks. Den Unternehmen bleiben noch einige übrig.