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How I Met Your Mother: Ohne Fragen zu stellen - TV-Kritik

<em>No Questions Asked</em>... „How I Met Your Mother“ / (c) CBS
No Questions Asked... „How I Met Your Mother“ / (c) CBS

Eine nicht ganz so geheimnisvolle Mail, ein nicht vorhandener Geist und abgeschossene Tauben - mit der Folge Ohne Fragen zu stellen zeigt How I Met Your Mother, dass man auch heute noch mit nur einem Handlungsstrang pro Episode durchkommt. Oder vielleicht eineinhalb.

Es ist schon seltsam, wie das Leben manchmal spielt. Letztens noch habe ich diskutiert, dass die Serien in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts mit nur einem Handlungsstrang auskamen, weil man den Zuschauer nicht überfordern wollte und heutzutage teilweise drei Handlungen in 20 Minuten verpackt werden. Manchmal allerdings gehen Sendungen auch in die Retroperspektive, so wie die Folge Ohne Fragen zu stellen der Serie How I Met Your Mother zeigt.

Viele Gefallen, keine Fragen

Knight Vision endete ja damit, das Daphne (Sherri Shepherd) Lily (Alyson Hannigan) eine SMS darüber schickte, dass Marshall (Jason Segel) den Job als Richter angenommen hat - bevor Marshall es ihr selbst sagen konnte. Und nun muss die Gang ran um zu verhindern, dass Lily diese SMS liest.

Wobei die Idee des „Frag einfach nicht“ gar keine schlechte ist, basiert sie doch auf der ultimativen Loyalität der Freunde untereinander. Und auch die einzelnen Episoden wie Ted (Josh Radnor) im Briefkasten auf Marshall wartet (und wie er dahingekommen ist) oder Barney (Neil Patrick Harris) im Krankenhaus mit Charms im Körper spiegeln durchaus die Charaktere wieder. Auch wenn Robins (Cobie Smulders) Night Falcon Story etwas weit hergeholt ist, sie ist immerhin nett anzusehen in ihrem Spantex-Anzug.

Das Ganze in eine Geisterstory zu verpacken ist, nun ja, sagen wir mal mal semi-kreativ, aber immerhin nicht wirklich schlecht. Und auch die Entwicklung, in der Marshall irgendwann erkennt, dass es einen Grund gibt, warum er niemals solchen Frag-einfach-nicht-Gefallen von Lily brauchte, ist noch halbwegs glaubwürdig hergeleitet. Doch so richtig ausgegoren wirkt No Questions Asked nicht. Die Folge wirkt trotz einzelner Lacher lieblos und einfach dahingeschrieben und gespielt, weil halt irgendwas auf den Schirm musste.

Einzig Lilys Reaktion auf Marshalls Beichte ist wirklich nachvollziehbar und wirkt nicht irgendwie aus dem Kontext gerissen. Es wird sehr spannend sein, was Lily plant, wenn sie Marshall das erste Mal wieder zu Gesicht bekommt, denn dass sie den Vater ihres Sohnes töten wird, ist erst einmal unwahrscheinlich

Tauben gegen Gewehre

So eine Art Viertel-Strang entspannte sich in der Folge noch ansatzweise um Robin und Barney, als sie feststellten, dass sie nicht wirklich mit einander reden und sich absprechen. Mal ehrlich? Abgesehen davon, dass das so gar nicht zu dem passt, was dem Zuschauer sechs Folgen in der neunten Staffel vorgegauckelt wurde, nervt es einfach nur noch. Es läuft jedes Mal nach dem gleichen Schema ab: Es kommt ein Detail auf, die beiden sehen das Problem, die beiden reden drüber, die beiden sind sich sicher, dass sie auch diese Schwierigkeit meistern können. Ich denke, wir haben das dann jetzt verstanden, danke. Das braucht man dann nicht noch mal. Bitte.

Fazit

Nun könnte man sagen, da alle Charaktere in der Haupthandlung involviert waren, gibt es keine Zeit für einen zweiten Strang, also einen echten. Das sehe ich nicht so. Denn ehrlich gesagt fand ich zwar die einzelnen „No Questions Ask“-Fälle nett und zum Teil auch sehr gut gemacht, aber wie schon erwähnt, ein wenig dünn war das Ganze dann doch. Vor allem, weil die Night Falcon-Sache nun wirklich sehr an den Haaren herbei gezogen ist. Ohne Fragen zu stellen ist in der neunten Staffel bisher die schwächste Episode einer sonst doch durchaus soliden Reihe.

Es wäre einfach schön, wenn man langsam mal wieder was Substantielleres zu sehen bekommt - aber immerhin soll ja gerüchteweise nächste Woche die Mutter mal wieder auftauchen. Und wenn es dann vielleicht einen Handlungsstrang mehr gibt, dann kann es nur noch besser werden. Nun gut, wir warten.

Sabine Stevenson

Der Artikel How I Met Your Mother: Ohne Fragen zu stellen - TV-Kritik wurde von Sabine Stevenson am Uhr erstmalig veröffentlicht.

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