Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte 11x09

Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte 11x09

Episode Staffel 11, Episode 9
(Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte 11x09)
Deutscher Titel der Episode Schockzustand
Titel der Episode im Original Where Do We Go From Here?
Erstausstrahlung der Episode in den USA Donnerstag, 29. Januar 2015 (ABC)
Erstausstrahlung der Episode in Deutschland Mittwoch, 10. Juni 2015
Erstausstrahlung der Episode in der Schweiz Montag, 16. März 2015
Autor Meg Marinis
Regisseur Debbie Allen

Nach einem heftigen Streit entschließt sich Derek (Patrick Dempsey), Seattle und seine Familie zu verlassen. Meredith (Ellen Pompeo) versucht sich anderweitig zu beschaeftigen.

Jackson (Jesse Williams) und April (Sarah Drew) muessen schlechte Neuigkeiten ueber ihr Babt verarbeiten.

Amelia (Caterina Scorsone) entdeckt eine Moeglichkeit, ihrer Kollegin zu helfen.

Unterdessen muessen die Aerzte sich um eine offenbar ueberforderte Frau kuemmern, die sich und ihre Kinder in Lebensgefahr bringt.

Where Do We Go From Here knüpft unmittelbar an die emotionale Achterbahnfahrt des Mid-Season-Finales an. Während die Ehe von Derek und Meredith auf die bislang härteste Probe gestellt wird, befinden sich April und Jackson im Schockzustand. Dr. Herman erfährt indessen von Arizonas geheimen Rettungsplänen mit Amelia.

Nach dreimonatiger Pause holt Grey's Anatomy die Zuschauer wieder dort ab, wo das Mid-Season-Finale Risk endete: Nach einem heftigen Streit entschließt sich Derek (Patrick Dempsey), Seattle und seine Familie zu verlassen. Meredith (Ellen Pompeo) gibt sich zunächst gewohnt abgebrüht und unberührt. Ihr Zusammenbruch am Ende der Episode dürfte allerdings zu den emotionalen Höhepunkten von Where Do We Go From Here zählen. Nicht weniger berührend gestaltet sich Aprils (Sarah Drew) verzweifelter Versuch, die traurigen Neuigkeiten über ihr ungeborenes Baby zu verarbeiten. Nach wie vor bleibt zwar unverständlich, weshalb die beiden schon wieder in einen allzu dramatischen Handlungsstrang verwickelt werden müssen; die schauspielerisch starke Leistung sowohl von Sarah Drew als auch von Jesse Williams („Jackson“) entschuldigt diesen Umstand aber zumindest in dieser Episode. Der Handlungsstrang um Dr. Herman (Geena Davis), Arizona (Jessica Capshaw) und Amelia (Caterina Scorsone) beraubt sich aufgrund seiner Vorhersehbarkeit dagegen leider selbst jeglicher emotionalen Spannung. Sowohl Amelias „plötzlich“ gefundene Möglichkeit, Dr. Herman zu retten, als auch die Reaktion der todkranken Frau kamen wenig überraschend daher. Auch die Patientengeschichte um eine scheinbar überforderte Mutter, die sich und ihre Kinder in Todesgefahr brachte, dient wie so oft leider nur zur Unterstreichung der privaten Dramen der Ärzte/Ärztinnen.

I need a person

To love each other, even when we hate each other. No running.“ (Sich zu lieben, sogar wenn man sich hasst. Kein Fortlaufen.) So steht es auf dem eingerahmten Post-it über dem Ehebett von Meredith und Derek. Erstmals wird dieses Versprechen nun in Frage gestellt, denn nach dem bislang schlimmsten Streit zwischen den beiden nimmt Derek seine Frau beim Wort und packt seine Sachen, um für die Brain-Map-Initiative in D.C. zu arbeiten. Während er offensichtlich noch mit seinen Gefühlen und Entscheidungen hadert, scheint für Meredith die Sache klar zu sein: Kurzerhand wirft sie das Bild samt Eheversprechen in den Mülleimer. Den geübten Grey's-Zuschauern dürfte allerdings schon an dieser Stelle klar gewesen sein, dass Merediths beherrscht-abgebrühte Reaktion und ihre zynischen Kommentare nicht mehr als Fassade sind.

Gerade diese sorgten im Gespräch mit Callie (Sara Ramirez) aber sogar für die nötige Auflockerung zwischen der ansonsten eigentlich allumfassenden, dramatischen Stimmung in dieser Episode. Nach Owens (Kevin McKidd) Einweisung in Bezug auf den (bis dato: absichtlichen) Autounfall der Mutter und ihren Kindern fragt Callie Meredith, ob es sich hierbei wohl um eine dieser verrückten und überforderten Mütter handele, Meredith amüsiert daraufhin mit ihrer kaltschnäuzig-makabren Antwort: „Maybe she needed a nanny.“ („Vielleicht hätte sie eine Nanny gebraucht.“) Ebenso amüsant und daher erwähnenswert gestaltete sich Jo's (Camilla Luddington) leicht schräges Plädoyer gegen das ihrer Meinung nach sexistische Urteil über die Mutter seitens Steph (Jerrika Hinton): „Why is it somehow worse when a woman kills her kids? Women are just as crappy in a homicidal as men!“ („Warum ist es eigentlich immer schlimmer, wenn eine Frau ihre Kinder tötet? Frauen sind nicht schlimmer als Männer, die morden!“)

Merediths Einwurf in Bezug auf die Nanny (Maggie Egan) steht darüber hinaus allerdings auch ganz praktisch in Zusammenhang mit ihrer aktuellen Situation. Da Derek nun weg ist, muss sie eine Nanny organisieren, die sie auch gleich im Krankenhaus trifft. Erst spät am Abend kommen die beiden dann auch endlich dazu, sich näher zu unterhalten. In diesem Gespräch wird dann auch deutlich, wie tief sie die Krise mit Derek verletzt und enttäuscht hat. Auf die Frage der Nanny, was sie (an Hilfe mit den Kindern) braucht, wird Meredith über ihre Antwort selbst klar, woran es fehlt: „(I need someone...) who understands that if I can't be there, it's because I must be where I am. And I need someone who believes in that and who supports that. I need a person. Who is in it with me and who believes in that.“ („Ich brauche jemanden, der versteht, dass ich da wo ich bin sein muss. Ich brauche jemanden, der daran glaubt und das unterstützt. I brauche eine person. Jemanden, der mit mit zusammen darin steckt und daran glaubt.“) Derek, der Christina als ihre person bisher ersetzte, scheint Meredith nicht mehr den Halt und die Unterstützung geben zu können, die sie braucht.

Umso bemerkenswerter ist dann jedoch das Telefonat der beiden am Ende der Episode zu bewerten. Entgegen ihrer sonstigen Sturheit ist bei Meredith endlich noch einmal so etwas wie Charakterentwicklung zu beobachten. Es scheint, als habe sie erkannt, dass sie zuletzt wie Dr. Webber handelte, der aus Eifersucht auf die Karriere von Merediths Mutter die Beziehung zerstörte. Die beiden einigen sich also im Guten, Derek gehen zu lassen, und ihrer Ehe noch eine Chance zu geben. Als die Telefonverbindung abbricht erscheint Dereks „I'm losing you“ dennoch als ungute Vorausschau auf die Zukunft der beiden. Die ewigen Streitereien in dieser Staffel zwischen Meredith und Derek drohten ihnen jegliche Sympathien zu rauben; fast wünschte man sich zur Schonung der Nerven eine Trennung herbei. Mit Where Do We Go From Here gelingt es den Autoren jedoch endlich, wieder etwas mehr Verständnis für die Figuren aufbringen zu können.

This thing is gonna kill you

Sowohl die Entwicklungen um Dr. Hermans Hirntumor, als auch die um die traurigen Neuigkeiten über Aprils Baby stehen unter der zentralen Frage nach Hoffnung. In beiden Fällen sieht es tragischerweise eher schlecht aus. Doch während sich Jackson und April zumindest gegenseitig Trost spenden können, braucht es erst eine gehörige Ansage von Arizona, bis die toughe Dr. Herman ihre Chance auf Leben in Betracht zieht.

Wie zu erwarten ist Letztgenannte alles andere als begeistert, als sie erfährt, dass ihr Schützling Arizona ohne ihr Wissen die Scans anforderte, um mit Amelia nach Möglichkeiten zu suchen, um zu operieren. Der leider zu vorhersehbare Verlauf des Handlungsstrangs lässt sich dann auch relativ schnell zusammenfassen: Nachdem Dr. Herman einsieht, dass ihr Amelias Operation tatsächlich noch eine zweite Chance geben könnte, besprechen Owen, Arizona, Amelia und sie das weitere Vorgehen. Selbstverständlich ist der Eingriff extrem riskant; eigentlich müsste sofort operiert werden, um eine weitere Ausbreitung des Hirntumors zu verhindern. Dr. Herman überzeugt die Anwesenden allerdings, bis zum Geht-nicht-Mehr zu warten, sprich: Auf alles oder nichts zu setzen. Wenn sich der Tumor bis zum Sehnerv ausgebreitet hat, kann Amelia nicht mehr operieren. Dr. Herman will also, falls die OP misslingt, ihre restliche Zeit noch nutzen, um Arizona an ihrem Wissen teilhaben zu lassen, erst dann soll Amelia operieren. In Bezug auf die weitere Handlung könnte nun vermutet werden, dass sich besagte OP bis zum Ende der 11. Staffel zieht und Nicole Herman letzten Endes sterben wird (und Geena Davis' Gastauftritt in der Staffel damit beendet wäre).

It's a boy

Im Falle von April und Jacksons ungeborenem Baby sieht es vergleichsweise kaum besser aus. Die Chance, dass das Kind (übrigens ein Junge) überlebt, ist extrem gering, wenn nicht gar verschwindend gering. Der Ärger über das abermalige Drama um die beiden (das so manchen Zuschauer schon in der 10. Staffel an den Rande eines Nervenzusammenbruchs trieb), konnte in dieser Episode aber zumindest von Sarah Drews eindrücklicher Darstellung abgefangen werden. Aprils Verzweiflung, ihr Schicksal anzunehmen, ihre Wut über die Mutter, die das Leben ihrer Kinder freiwillig gefährdet (später stellt sich heraus, dass besagte Mutter aufgrund eines unentdeckten Tumors beeinträchtigt war), ihre Unfähigkeit, sich gegenüber den Kollegen zusammenzureißen, all das stellt Sarah Drew so überzeugend dar, dass man buchstäblich mit ihr mitleidet. Bleibt zu hoffen, dass Amelia bei Dr. Herman Erfolg hat, sodass dem Baby von Jackson und April vielleicht ebenso eine Chance auf Leben gegeben werden kann.

Fazit

Mit der Episode Where Do We Go From Here gelingt es den Autoren von Grey's Anatomy nahezu rundum, wieder an die für die Serie typischen emotionalen Höhepunkte vergangener Staffeln anzuschließen.

Während die zermürbenden Streitereien von Derek und Meredith durch eine bedrückende, aber umso berührendere Emotionalität ersetzt wurde, gelingt es auch in Bezug auf April und Jacksons Los, dem Handlungsstrang die notwendige, emotionale Tiefe zu verleihen. Dies ist letzten Endes aber vor allem Sarah Drewes schauspielerischer Leistung zu verdanken, die ihre Kollegen in dieser Episode mühelos an die Wand spielte.

Dies ist vor allem deshalb notwendig, da es nichts desto trotz relativ unverständlich bleibt, weshalb die Autoren den beiden Figuren erneut jedes Glück vergönnen. Anlass zur Kritik bietet nach wie vor auch der Handlungsstrang um Dr. Herman. Leider war jede Wendung in Bezug auf die todkranke Oberärztin vorhersehbar; es bleibt zu hoffen, dass sich das in den kommenden Episoden ändert.

Videopromo zur Episode The Bed's Too Big Without You (11x10):

Schauspieler in der Episode Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte 11x09

Darsteller   Rolle
Ellen Pompeo …………… Dr. Meredith Grey
Justin Chambers …………… Dr. Alex Karev
James Pickens Jr. …………… Dr. Richard Webber
Kevin McKidd …………… Dr. Owen Hunt
Jessica Capshaw …………… Dr. Arizona Robbins
Jesse Williams …………… Dr. Jackson Avery
Camilla Luddington …………… Dr. Jo Wilson
Chandra Wilson …………… Dr. Miranda Bailey
Sara Ramirez …………… Dr. Callie Torres
Sarah Drew …………… Dr. April Kepner
Caterina Scorsone …………… Dr. Amelia Shepherd
Jerrika Hinton …………… Dr. Stephanie Edwards
Patrick Dempsey …………… Dr. Derek Shepherd
Geena Davis …………… Dr. Nicole Herman
Kelly McCreary …………… Dr. Maggie Pierce
Kevin Carroll …………… Greg James
Aj Achinger …………… Dylan
Nicolas Bechtel …………… Jack
Maggie Egan …………… Lynn
Neil Barton …………… Police Officer
James Holloway …………… Paramedic #1
Gregory Michael Smith …………… Paramedic #2
Carlo Imperato …………… Paramedic #3
Olivia-Diane Joseph …………… Circulating Nurse
Kaiden Joness …………… Parker James (as Kaiden Jones)
Kyla Drew Simmons …………… Mia James (as Kyla-Drew Simmons)
Isaiah Lucas …………… ER Patient
Bokhee An …………… Nurse Bokhee
William Justin Bradford …………… Airline Passenger
Cashalà L'Shauntyelle …………… Brooke James
Silawn Lewis …………… Airline Passenger
David Ulmer …………… Psychotic patient

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