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Paraden in Freizeitparks Disney will Riesenpuppen mit Drohnen steuern

Nicht nur Amazon und Google experimentieren mit Drohnen - auch Disney interessiert die Technik. Ein Patentantrag deutet darauf hin, dass sie künftig bei Paraden in Freizeitparks zum Einsatz kommen könnte.
Skizze aus dem Patentantrag: Drohnen als Puppenspieler geplant?

Skizze aus dem Patentantrag: Drohnen als Puppenspieler geplant?

Die bunten Paraden mit Stars wie Micky Maus, Goofy und Buzz Lightyear zählen schon jetzt zu den Höhepunkten in den Disney-Freizeitparks. Doch spätestens bei überdimensionalen Comic-Helden und fliegenden Protagonisten stößt Disney an seine Grenzen. Schließlich stecken noch immer Schauspieler in den Comic-Anzügen und die schlaksigen Riesengeschöpfe aus "Der Albtraum vor Weihnachten" werden von Puppenspielern gesteuert. Doch das könnte sich bald ändern: Offenbar plant die Walt Disney Company, die Parade-Puppen in Zukunft mit Drohnen durch die Themenparks zu schleppen.

In einem Patentantrag  erläutert der Medienkonzern, wie eine Drohnenflotte die Kontrolle über die Figuren übernehmen könnte. Die Fluggeräte sollen demnach wie Puppenspieler über den Disney-Stars in der Luft schweben. Mit Drähten bewegen sie die einzelnen Körperteile, lassen Köpfe nicken, steuern Arme und Beine. Die Drohnen sollen dabei "als Team arbeiten", heißt es in dem Antrag. Auf diese Weise sollen auch riesige Marionetten gesteuert werden. Von bis zu 30 Meter hohen Figuren ist in dem Antrag die Rede.

Ein Computer soll die Parade überwachen und je nach Position des Zugs die Befehle an die Drohnen übermitteln. Ein Flugplan soll es dann auch ermöglichen, dass Figuren weit über der Parade fliegen. Zwar schweben einige Puppen bereits jetzt über den Zuschauern, doch die Bewegungsfreiheit der Figuren sei zu stark eingeschränkt, heißt es in dem Patentantrag.

Disney setzt schon jetzt auf moderne Technik

Die Drohnen seien "eine deutliche Verbesserung gegenüber älteren fliegenden Charakteren, die üblicherweise bei den Paraden zur Verfügung stehen". Diese würden meist mit Ballons in der Luft gehalten, die mit heißer Luft oder anderen Gasen gefüllt seien. Das würde dazu führen, dass die Figuren ihre Körperteile "kaum oder nur ungelenk" bewegen können.

Disney weist in dem Antrag ausdrücklich darauf hin, dass die Bewegungen der Drohnen nicht auf Schwarmintelligenz basieren. Das sei zu gefährlich, weil die Fluggeräte kollidieren könnten, da das System nicht auf zufällige Bewegungen ausgelegt sei. Stattdessen würden einige Multicopter als Flottenchefs eingesetzt, die mit der Steuereinheit kommunizieren und beispielsweise Hindernisse an den Computer melden. Diese Chefdrohnen können auch Befehle an andere Fluggeräte aus der Flotte weitergeben.

Disney rüstet seine Freizeitparks gerne mit moderner Technik aus. Allerdings sind manche Innovationen auch umstritten. Erst vor wenigen Wochen berichtete das Techportal "Betabeat " über Armbänder, die statt der bisherigen Eintritts-Magnetkarten an die Besucher von Disney World verteilt werden. Mit dem so genannten "Magic Band" lassen sich demnach nicht nur Hoteltüren öffnen und das Mittagessen bezahlen. Das Armband zeichnet die Wege der Besucher auch auf und schickt die Daten über einen Sendeempfänger an die Parkverwaltung. Persönliche Informationen werden laut Disney nicht gespeichert, auf Big Data aber greift der Konzern gerne zurück. Die Daten "helfen uns dabei, die allgemeine Erfahrung im unseren Parks zu verbessern", heißt es.

jbr