Basketball geht vor: Die Ära Ballmer ist bei Microsoft zu Ende

Steve Ballmer verlässt den Microsoft-Aufsichtsrat und zieht sich damit nach 34 Jahren ganz aus dem Unternehmen zurück.

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Von
  • dpa

34 Jahre sind ihm genug, neue Aufgaben rufen: Der ehemalige CEO Steve Ballmer zieht sich beim Software-Riesen Microsoft zurück. In einem Abschiedsbrief an Konzernchef Satya Nadella erklärte der langjährige Spitzenmanager, er wolle sich künftig anderen Dingen wie den LA Clippers widmen. Ballmer hat das Basketball-Team jüngst für 2 Milliarden Dollar (1,5 Milliarden Euro) übernommen.

Steve Ballmer will sich nun auf seine Basketball-Mannschaft konzentrieren

(Bild: dpa)

"Es wäre unpraktisch für mich, dem Microsoft-Board weiter zu dienen, es ist das Beste, aufzuhören", schreibt Ballmer. Er wolle sich nun auf den Saisonstart der Clippers konzentrieren, unterrichten und studieren. Ballmer ist seit vergangenem Dienstag nach langem Hickhack endgültig neuer Besitzer des NBA-Clubs aus Los Angeles.

Zuletzt zog er bei dem Verein der nordamerikanischen Basketball-Profiliga eine filmreif inszenierte Antritts-Show ab. Das Spektakel erinnerte an Ballmers Zeiten bei Microsoft: Unvergessen bleiben seine exaltierten Auftritte auf Firmenveranstaltungen, in denen er hüpfend skandierte: "I love this company."

Steve Ballmer (7 Bilder)

Auf der TechEd 2005 zeigte Ballmer ein ThinkPad X41 von Lenovo.

Der 58-Jährige war 1980 der erste Microsoft-Angestellte und danach rund 25 Jahre lang der starke zweite Mann hinter Firmengründer Bill Gates, mit dem er den Konzern aufbaute. Bis er vor sechs Monaten Platz für Nadella machte, stand Ballmer knapp 13 Jahre selbst als CEO an der Spitze des Unternehmens. Zuletzt als Mitglied des Verwaltungsrats.

Ballmers Nachfolger Nadella bedankte sich im Namen des ganzen Unternehmens und aller Top-Manager: "Es war ein großartiges Privileg, mit dir gearbeitet und von dir gelernt zu haben." Auch wenn Ballmers Erkenntnisse und Führungsstärke im Unternehmen vermisst würden, verstehe und unterstütze Nadella dessen Entscheidung.

Als Großaktionär bleibt Ballmer Microsoft erhalten. Er hält mit mehr als 333 Millionen Anteilsscheinen etwa vier Prozent am Unternehmen, ist noch vor Gates der größte Einzelaktionär. In dieser Rolle will er das Management auch weiter unterstützen. "Zählt auf meine Ideen und meinen Input." Microsoft werde neue Höhen erklimmen: "Ich werde als Aktienbesitzer davon profitieren." (anw)