Finanzen

US-Banken bereiten sich auf EU-Austritt von Großbritannien vor

Lesezeit: 1 min
19.08.2014 00:53
Die großen US-amerikanischen Banken schmieden Pläne für den Fall, dass Großbritanniens aus der EU austritt. Einige Geldhäuser planen bereits, nach Irland umzuziehen. Cameron hat versprochen, im Falle seiner Wiederwahl 2015 das britische Volk über einen Austritt abstimmen zu lassen.
US-Banken bereiten sich auf EU-Austritt von Großbritannien vor

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Einige große US-Banken treffen Vorbereitungen für den Fall eines Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union. Citigroup, Morgan Stanley und die Bank of America erwögen, in dem Fall einen Teil ihrer europäischen Geschäfte von London nach Irland zu verlagern, berichtete die Financial Times unter Berufung auf bankennahe Kreise.

Die Pläne befänden sich in einem sehr frühen Stadium. Dennoch seien die US-Banken bereits dabei, sich auf die bevorstehende Bankenunion in der Eurozone vorzubereiten, die Großbritannien zu isolieren droht, und sich letztlich auch für einen möglichen Austritt Großbritanniens aus der EU zu wappnen.

„Ich überlege ehrlich gesagt, einige Aktivitäten nach Irland zu verlagern“, sagte ein leitender Manager einer in Großbritannien ansässigen Wall-Street-Bank. „Ich denke, die irische Notenbank und Regierung würde dies begrüßen.“

Morgan Stanley lehnte eine Stellungnahme zu dem Bericht ab, die beiden anderen Geldinstitute waren zunächst nicht zu erreichen.

Die meisten US-und asiatischen Banken haben ihren europäischen Hauptsitz in Großbritannien auch deswegen, weil sie damit auch automatisch eine Erlaubnis zur Ausführung ihrer Dienstleistungen in allen 28 EU-Ländern haben. Diese Rechte könnten die Banken beim Austritt Großbritanniens verlieren, befürchten hochrangiger Manager der US-Banken. Irland hingegen locke mit niedrigen Unternehmenssteuern und sei derzeit sehr bemüht, sich als neuer Standort für US-Banken „zu verkaufen“.

Die Sorge um ein so genannten "Brexit"-Szenario hat Premierminister David Cameron geschürt: Er hat seinen Landsleuten im Falle seiner Wiederwahl 2015 zugesichert, in einem Referendum über den Verbleib des Landes in der EU abstimmen zu lassen. Die Aussicht auf einen Austritt Großbritanniens löst bei vielen in der Londoner City Sorgen aus. Das Finanzzentrum erwirtschaftet rund ein Zehntel der britischen Wirtschaftsleistung.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Warum Kürzungen in der Flüchtlingspolitik nicht hilfreich sind
18.04.2024

Immer mehr Politiker und Wirtschaftsexperten fordern eine Neuanpassung der Asylpolitik. Aktuell finden kontroverse Maßnahmen wie...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Iran-Israel-Konflikt: Führt das Krisentreffen in Israel mit Baerbock und Cameron zur Deeskalation?
17.04.2024

Bei Gesprächen mit israelischen Politikern bemühen sich Annalena Baerbock und David Cameron, einen möglichen Vergeltungsschlag gegen den...

DWN
Politik
Politik Günstlingswirtschaft und Gefälligkeiten: Stephan Weil in Niedersachsen am Pranger
17.04.2024

In Berlin steht Kai Wegner (CDU) unter Verdacht, seine Geliebte mit einem Senatorenposten bedacht zu haben. Ursula von der Leyen (CDU)...

DWN
Technologie
Technologie Fluch oder Segen? – Was man aus Müll alles machen kann
17.04.2024

Die Welt ist voller Müll. In den Ländern des globalen Südens gibt es teilweise so viel davon, dass Menschen auf Abfallbergen ihr Dasein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzrekorde im März: Nachwehen der Coronahilfen
17.04.2024

Deutsche Unternehmen klagen aktuell viel über die Umstände – und die Unternehmensinsolvenzen sind auch auf Rekordniveau. Ein Grund...

DWN
Politik
Politik Vor G7-Treffen: Baerbock warnt vor Eskalationsspirale im Nahen Osten
17.04.2024

Die Grünen-Politikerin hat vor einem Treffen der Gruppe sieben großer Industrienationen (G7) zu "maximaler Zurückhaltung" aufgerufen in...

DWN
Politik
Politik Die Zukunft der EU als Wirtschaftsstandort: DIHK-Befragung zeigt Stimmungstief
17.04.2024

Wie beurteilen Unternehmen die Lage der Europäischen Union? Eine Befragung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) gibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Studie: Immer mehr Menschen heben Geld im Supermarkt ab
17.04.2024

Geldabheben beim Einkaufen wird in den Supermärken immer beliebter. Für Händler könnten die zunehmenden Bargeldauszahlungen jedoch...