Sich selbst vom Englischen ins Deutsche nachzusynchronisieren ist ein kraftraubender Akt. Man sitzt in einem dunklen Studio und verzweifelt, weil man das Gefühl hat, es nie wieder so hinzukriegen wie damals am Set, mit all den Kollegen, Requisiten und Kostümen. Also denkt man vor allem: Oh, was gibt es wohl heute zu Mittag? Mittagessen sind für Nine to five-Berufstätige überlebenswichtig, sie brauchen ein Zwischenziel zwischen nine und five.

Unweit des Studios in Berlin, in dem ich vor zwei Jahren synchronisierte, gab es eine Kantine in einem Bürokomplex. Da wollten meine Kollegen und ich immer hin. Das lag vor allem an der Köchin, die unfassbar gut kochte. Niemand sollte glauben, dass nur die teuren Restaurants einen guten Mittagstisch hinkriegen, nein, wenn die Köchin oder der Koch was kann, ist die Kantine ein herrlicher Ort. Diese Köchin, die ich erst nur aus der Ferne bewunderte, hat jeden Tag ein vegetarisches Gericht gekocht, ein Fleischgericht, dazu herrliche Beilagen und Salate. Man durfte sich selbst bedienen. Ich war im Paradies in diesen Mittagspausen.