Kommentar :
Quotenhorror

Ein Kommentar von Joachim Jahn
Lesezeit: 1 Min.
Durch die Hintertür wird dem Mittelstand eine viel strengere Frauenquote aufgedrängt. Damit erweist sich alles, was die beiden SPD-Minister zur Beschwichtigung der Wirtschaft sagen, als pure Augenwischerei.

Wenn es nach den beiden Sozialdemokraten im Bundesjustiz- und im Frauenministerium geht, gilt für 80 Prozent der Aktiengesellschaften im Vorstand bald zwangsweise ein Frauenanteil von mindestens einem Drittel. Mit diesem Blick ins Kleingedruckte des noch unveröffentlichten Gesetzentwurfs erweist sich alles, was Heiko Maas und Manuela Schwesig zur Beschwichtigung der Wirtschaft sagen, als pure Augenwischerei.

Denn sie versuchen den Eindruck zu vermitteln, dass es eine harte Quote von 30 Prozent lediglich für rund 100 Unternehmen geben werde – und dort auch nur im Aufsichtsrat. Wobei pikanterweise namhafte Top-Konzerne durch den Rost fallen, weil sie als „Europa-AG“ firmieren. 3500 weitere Unternehmen könnten sich mit einer „Flexi-Quote“ ihre Zielvorgaben selbst aussuchen.

Doch durch die Hintertür wird nun ausgerechnet dem Mittelstand eine noch viel strengere Vorgabe aufgezwungen. Man sollte auch nicht vergessen, wie es zu der Klausel im Koalitionsvertrag kam, auf der das fußt: Bundesministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte ihre eigene Partei zu dieser Marschrichtung erpresst – mit der Drohung, sonst im Bundestag mit der Opposition zu stimmen.