Hawaii Five-0: Hautnah - TV-Kritik
Mehrmals in dieser dritten Staffel der Serie Hawaii Five-0 hat CBS den Willen gezeigt und sich regelrecht darum bemüht am Puls der Zeit zu bleiben und die so genannten neuen Medien zu nutzen. Sei es durch das Wählen eines alternativen Endes via Twitter oder aber durch die ständig ansteigende Präsentation von neuen Gerätschaften innerhalb der Serienhandlung.
Da fragt man sich - was fehlt noch? Richtig, eine Doku-Episode.
In letzter Zeit sind die Networks wohl und mal wieder auf den Geschmack gekommen ihre Ermittler von Handkameras begleiten zu lassen. So biete man einen anderen, neuen Blickwinkel. Auch das Five-0-Team dürfen wir mit „neuen“ Augen sehen. Aber wie anders macht diese Perspektive die Erzählung? Vor allem - macht sie sie besser, interessanter, spannender?
Nicht wirklich. Natürlich ist der Monat Mai ein wichtiger, aber mit dieser und der letzten Episode sind die Bemühungen etwas Besonderes zu kreieren, ziemlich fehl geschlagen. Vielleicht versucht CBS bei den jungen Zuschauern zu punkten oder aber für die nächste TV-Revolution zu sorgen, nur der Serie selbst tut diese Episode nicht gut.
Die fiktionale Talk-Show-Moderatorin Savannah Walker (Aisha Tyler) präsentiert in einer Live-Veranstaltung ihrem Publikum die letzten vierundzwanzig Stunden ihres Lebens auf den Spuren des Five-0-Teams. Sie und ihr Kameramann folgen Steve & Co. auf Schritt und Tritt, auch wenn ihnen mal der Zutritt untersagt wurde.
Dieses Dabeisein sollte vermutlich dazu führen, unseren Blick noch mehr in die Handlung, die Action, die Untersuchung zu involvieren, aber hat meistens den entgegengesetzten Effekt. Es kreiert Distanz und zerstückelt die Handlung, so dass nach zwei Dritteln der Episode der Fall egal ist und das Persönliche, was wir über die Ermittler erfahren und was für emotionale Höhepunkte sorgen sollte, wir längst schon gehört und verarbeitet haben - vielleicht abgesehen von Konos (Grace Park) Liebe für Xbox.
Was kommt als Nächstes? Der Hawaii Five-0-Zuschauer, der die meisten Tweets gesendet hat, darf Wo Fat Live erledigen?
Ja, Wo Fat (Mark Dacascos), der hier als eine Art Trostpreis benutzt wird. Nach der ganzen Vorgeschichte zwischen ihm und dem Team, wird Wo Fat als Teil eines nur gering interessanten Plots um Falschgeld auf sehr unpersönliche Art und Weise mit einem Hubschrauberabsturz erledigt. Das durfte unter Hawaii Five-0-Zuschauern nicht unbedingt zu Begeisterungsstürmen geführt haben.
Der größte Widersacher liegt schwer verletzt auf dem Krankenbett. Die einzig spannende Frage ist die nach der Verbindung zwischen ihm und Steves (Alex O'Loughlin) Mutter. Wird er auferstehen oder werden ihn die Autoren am Ende das Zeitliche segnen lassen?
Letztendlich ist die Episode eine Art Selbstbeweihräucherung, eine Lobeshymne an Five-0. Hat man es nötig? Nicht wirklich. Hoffentlich konzentriert sich die CBS-Serie in den letzten Episode darauf, was sie am besten kann - eine Menge Action mit einer guten Prise Steve-Danny-Humor!