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Mega-Investment Warren Buffett kauft Eisenbahn für 44 Milliarden Dollar

Es ist der bisher teuerste Deal des Investment-Genies Warren Buffett: Für 44 Milliarden Dollar kauft der 79 Jahre alte Unternehmer die US-Eisenbahngesellschaft Burlington Northern Santa Fe. Wahnsinn - oder hat "das Orakel aus Omaha" einfach mal wieder das beste Näschen?

Milliarden-Paukenschlag des amerikanischen Kult-Investors Warren Buffett: Noch vor dem sicheren Ende der Krise wagt der legendäre Superreiche die 44 Milliarden Dollar teure Übernahme eines Güterbahn-Riesen in den USA. Es ist der größte Zukauf in Buffetts jahrzehntelanger Firmengeschichte. Und eine für den 79-Jährigen typische Mega-Wette.

Buffetts Holding Berkshire Hathaway schluckt den Bahnkonzern Burlington Northern Santa Fe für umgerechnet 30 Milliarden Euro. Der Gigant mit "Hauptbahnhof" im texanischen Fort Worth hat als einer der Branchenführer eines der weitreichendsten Schienennetze quer über den Kontinent. Der Deal setze alles auf die Karte der wirtschaftlichen Zukunft der USA, sagte Buffett. "Ich liebe solche Wetten."

Er kauft nur Firmen, deren Geschäft er versteht

Angesichts von Buffets legendärem Ruf als Investmentgenie fragen sich nun weltweit sowohl Aktienexperten als auch private Kleinanleger: Steht damit der Aufschwung endgültig fest? Sollen alle ihr Geld so anlegen? Buffetts Credo: Er kaufe nur Firmen, deren Geschäft er verstehe. Coca-Cola etwa mag er. Nun gönnt sich der knorrige Multimilliardär mit der markanten Hornbrille eine Eisenbahn mit rund 6700 Lokomotiven.

Manche Kritiker halten den Kaufpreis für zu hoch. Das US-Bahngeschäft litt schwer unter der Krise. Zuvor allerdings hatten die schier endlosen Güterwaggonzüge in Amerikas Weiten eine regelrechte Renaissance erfahren. Buffetts Holding besitzt schon gut ein Fünftel der durch Fusionen entstandenen Bahngesellschaft und kauft sie nun komplett. Der Preis beinhaltet auch zehn Milliarden Dollar Schulden.

Buffetts Spürsinn hat schon viele Anleger reich gemacht

Wie so oft gelang Buffett ein Überraschungscoup, nichts war zuvor durchgesickert. Ähnlich hatte er vor gut einem Jahr mitten in der Finanzkrise Milliarden in die US-Investmentbank Goldman Sachs und den Siemens-Erzrivalen General Electric (GE) investiert - als kaum jemand Geld hergeben wollte. Doch der ausgefuchste Buffett sicherte sich dafür auch für ihn höchst profitable Konditionen.

Berkshire zahlt je Burlington-Aktie wahlweise 100 Dollar in bar oder in Form eigener Aktien. Der Kaufpreis bedeutet einen Aufschlag von gut 30 Prozent auf den letzten Schlusskurs der Eisenbahn-Aktie. Am Dienstag schoss das Papier fast genauso stark in die Höhe. Auch Berkshire-Anteile verteuerten sich leicht. Die Mega-Übernahme soll im ersten Quartal des kommenden Jahres abgeschlossen werden - wenn die Burlington-Aktionäre und die Wettbewerbshüter zustimmen.

Buffetts Holding mit Sitz in Omaha (Nebraska) gehören neben Aktienpaketen großer Konzerne rund 80 eigene Tochterfirmen. Besonders stark ist sie bei Versicherern und anderen Finanzhäusern engagiert. Buffett machte unzählige Anleger in Amerika und aller Welt mit seinem Spürsinn reich. "Orakel von Omaha" nennen sie ihn deshalb ehrfurchtsvoll.

Die Berkshire-Aktie ist mit einem Preis von zuletzt rund 100.000 Dollar die teuerste Aktie der Wall Street. Für Kleinanleger hat Buffett eine spezielle Aktienklasse geschaffen. Diese B-Aktie kostete zuletzt rund 3300 Dollar. Sie soll nun nochmals gesplittet und dadurch billiger werden, um auch kleineren Burlington-Aktionären den Aktientausch zu ermöglichen. Und auch andere Kleinanleger weltweit können sich so noch einmal fragen: "Soll ich's vielleicht auch wie Buffett machen?"

DPA DPA

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