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Windows-Betriebssystem Amerikanische Steuerbehörde verpasst XP-Umzug

Kurz vor dem "Tax Day" hat der IRS eine peinliche Panne eingeräumt. Die Steuerbehörde schafft nicht rechtzeitig den Umzug auf ein modernes Betriebssystem. Jetzt wird es teuer für die amerikanischen Steuerzahler.
Zentrale der Steuerbehörde IRS: Bekannt für Kleinlichkeit und Härte

Zentrale der Steuerbehörde IRS: Bekannt für Kleinlichkeit und Härte

Foto: AP/dpa

Das seit Jahren angekündigte Ende von Windows XP hat viele Behörden kalt erwischt. Eine Trödelei feiern amerikanische Blogger jetzt besonders hämisch: Die amerikanische Steuerbehörde Internal Revenue Service (IRS), berüchtigt für ihre Kleinlichkeit und Härte, hat den rechtzeitigen Umzug auf ein modernes Betriebssystem verpasst - und muss nun Millionen für Support-Verträge zahlen.

Wie die "Washington Post" berichtet, versuche die Behörde vergeblich ein 30-Millionen-Dollar-Budget aufzutreiben , um endgültig zu Windows 7 (Support endet 2020 ) zu wechseln. Und das eine Woche vor dem "Tax Day", dem verbindlichen Abgabedatum der amerikanischen Steuererklärung am 15. April jedes Jahres.

Diese peinliche Fristverletzung musste der IRS-Beauftragte John Koskinen in einer Anhörung zum IRS-Budget vor dem "Financial Services and General Government"-Unterausschuss einräumen. Warum seine Behörde dem Windows-Wechsel nicht längst Vorrang gegeben habe, wurde er gefragt, wo doch schon seit 2008 bekannt sei, dass der Unterstützungszeitraum für Windows XP 2014 ende?

Kosten in Millionenhöhe sind zu erwarten

"Sie haben absolut recht", antwortete Koskinen. "Es ist schon länger bekannt, dass Windows XP verschwinden wird." Allerdings befürchte man Sicherheitslücken, wenn der Umzug nicht ordnungsgemäß vonstatten ginge. Bislang habe der IRS 52.000 der 110.000 Arbeitsstationen auf Windows 7 umgerüstet. Bis Jahresende soll der Rest folgen - Schutz vor Sicherheitslücken biete ein Support-Vertrag mit Microsoft.

Die Kosten dieses Supports nennt die "Washington Post" zwar nicht, sie dürften aber in Millionenhöhe liegen. Microsoft berechnet typischerweise 200 Dollar pro XP-Installation, grob gerechnet ergäbe das maximale Kosten von zehn Millionen Dollar - zusätzlich zu den Anschaffungskosten von Windows 7.

Ein heftiges Extra für die amerikanischer Steuerzahler - die noch nicht einmal vom Chaos profitieren. Der "Tax Day" komme trotzdem pünktlich, erklärte die Behörde. Die für die Steuererklärung wirklich wichtigen Rechner liefen gar nicht auf Windows XP.

fko