1. Daumenkino. Klingt erstmal nur wie analoge altmodische Versionen von gifs. Aber wenn man sich die Webseite über Daumenkinographie von Volker Gerling genauer anschaut, stellt man fest, dass noch viel mehr dazu gehört. Sein Konzept, mit den Daumenkinos wie eine kleine Ausstellung durch’s Land zu Wandern finde ich toll.

    Man könnte Storytelling dazu sagen. Aber es geht einfach um Begegnungen mit Menschen. Das erleben, festhalten und teilen von kleinen Momenten. Die Ausschnitte aus seinem Tagebuch geben einen Einblick in die Erlebnisse der Reise. Ich finde nicht nur die Daumenkinos ziemlich toll, sondern auch seine Einstellung. Er wandert herum, lebt von dem, was man ihm für die Ausstellung gibt und macht irgendwie den Eindruck, als wäre er mit sich selbst und dem was er hat, soweit zufrieden.

    “Im Sommer 2002 baute ich aus einem alten, hölzernen Küchentablett einen  Bauchladen. Sechs Daumenkinos passten darauf. Vor den Bauchladen hängte ich ein Schild mit der Aufschrift ‘Bitte besuchen Sie meine Wanderausstellung’.”

    “Nachdem ich auf diese Weise innerhalb eines knappen Jahres vielen Menschen meine Daumenkinos gezeigt hatte, beschloss ich, auf die Walz zu gehen. Ich wollte herausfinden, wie die Menschen auf dem Land auf meine Daumenkinos reagieren. Ausserdem wollte ich neue Daumenkinos fotografieren. Da ich Angst hatte, etwas zu verpassen, wenn ich zu schnell reisen würde, ging ich zu Fuß." 

    In diesem kurzen Video-Portrait erklärt Volker Gerling selbst, warum und wie er das alles macht. (Es werden auch einige Daumenkinos gezeigt)