Deutschland

Bundeswehr schickt Militär-Flugzeuge ins Baltikum

Lesezeit: 1 min
29.03.2014 20:30
Das Verteidigungsministerium will sechs Bundeswehr-Maschinen ins Baltikum schicken. Dort sollen sie den Luftraum überwachen. Litauens Präsidentin Grybauskaite hatte gesagt, Russland bedrohe die baltischen Staaten.
Bundeswehr schickt Militär-Flugzeuge ins Baltikum

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Deutschland prüft angesichts des russischen Vorgehens auf der Krim eine militärische Unterstützung osteuropäischer Nato-Mitgliedsländer.

Über einen Einsatz der Bundeswehr müsse zwar zunächst die Politik entscheiden, sagte eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums am Samstagabend der Nachrichtenagentur Reuters. Sobald es aber eine politische Entscheidung gebe, „könnte die Bundeswehr sich an Flügen zur Luftraumüberwachung mit AWACS-Maschinen über Rumänien und Polen sowie an Trainingsflügen im Rahmen des Air Policing über den baltischen Staaten beteiligen“.

Auch ein deutscher Beitrag zum Nato-Minenabwehrverband in der Ostsee werde derzeit geprüft. In Sicherheitskreisen hieß es, man gehe davon aus, dass die Nato-Außenminister voraussichtlich bei ihrem Treffen ab Dienstag in Brüssel über das Thema entscheiden werden.

Das Verteidigungsministerium ist bereit, bis zu sechs Bundeswehr-Maschinen für eine verstärkte Luftraum-Überwachung im Baltikum zur Verfügung zu stellen, berichtete Der Spiegel ohne Nennung von Quellen. Die Zahl der dort verfügbaren Nato-Maschinen solle mindestens verdoppelt werden.

Aus dem Umfeld von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hieß es dazu am Samstagabend, Deutschland werde sich an verstärkten Routineoperationen im Bündnisgebiet beteiligen, wo immer dies sinnvoll sei. Details waren nicht zu erfahren.

Um den Luftraum über den baltischen Staaten zu schützen, stellt die Bundeswehr schon seit 2004 immer wieder Kampf-Jets ab. Zuletzt war dies 2013 der Fall. Insgesamt beteiligen sich am sogenannten „Air Policing“ im Baltikum mehr als ein Dutzend Länder im Rotationsverfahren.

Den baltischen Staaten fehlen die Fähigkeiten, ihren eigenen Luftraum zu verteidigen. Ab 2018 sollen die drei Staaten ihn aber selbst sichern.

Litauens Präsidentin Dalia Grybauskaite hatte im März gesagt, sie sehe nicht nur die Ukraine, sondern auch die baltischen Staaten durch Russland bedroht. Daher müsse es eine stärker sichtbare Militärpräsenz der Nato nicht nur in der Ukraine, sondern auch im Baltikum geben, hatte sie gefordert.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...