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US-Kabelsender 2014: WGN America

Logo des US-Senders WGN America / (c) WGN America
Logo des US-Senders WGN America / (c) WGN America

Mit WGN America kommt im Jahr 2014 ein neuer Player mit eigenproduzierten Serien ins Geschäft. Gleich zwei Projekte sind ohne Serienpilot mit je einer ersten Staffel bestellt, weitere in Vorbereitung. Serienfans hoffen natürlich, dass der Sender eher auf Qualität denn bloß auf Quantität setzt.

Neues Spiel, neues Glück: Mit der superstation WGN America betritt wieder ein Neuling die Arena der US-Sender mit Serienerstausstrahlungen - und hat dafür gleich zwei eigene Serien bestellt. Der Sender gehört zu den Anomalien im amerikanischen Fernsehmarkt und ist eigentlich ein lokaler Sender aus Chicago, der ungewöhnlicherweise auch im Rest des Landes per Kabel und Satellit gesehen werden kann. Eine Verbreitungsform, der die staatliche Rundfunkaufsicht FCC mittlerweile einen Riegel vorgeschoben hat - so etwas wird keinem neuen Sender mehr erlaubt, bestehende Versionen dürfen aber weiterhin fortgesetzt werden. Laut TV By The Numbers hatte WGN America im August 2013 eine technische Reichweite von knapp 74 Millionen Haushalten (von insgesamt 114 Millionen US-Haushalten).

Da die Muttergesellschaft von WGN America, die Tribune Company, noch mit keinem Network oder großen Kabelsender verbandelt ist, hofft das Medienunternehmen hiermit darauf, im Fernsehen einen Fuß in die Tür zu kriegen. Parallel zu den Serienbestellungen hat man auch ein eigenes Produktionsstudio wiederbelebt und sich zudem die sogenannten off network-Wiederholungsrechte an Person of Interest gesichert - vier Jahre nach dem Start der Serie darf sie ab Herbst 2015 im Kabelfernsehen gezeigt werden.

Neu bestellt sind die beiden Serien Salem und Manhattan. Für keine gibt es bisher ein Startdatum. „Salem“ ist dabei in der Produktion am weitesten fortgeschritten, da die Dreharbeiten bereits begonnen haben.

Daneben lässt der Sender derzeit von David Shore das Projekt American Dream für eine mögliche Serienbestelltung entwickeln und bereitet die Bestellung einer zehnteiligen Miniserie über die Zehn Gebote von Juden- und Christentum vor. Bei dieser soll jede Episode eigenständig jeweils eines der Gebote beleuchten. Die Produktionsfirma Weinstein Company soll dafür Sorge tragen, dass namhafte Regisseure für das Projekt gewonnen werden - derzeit bekanntlich ein Mittel, um zügig weitere Einnahmen von VoD-Anbietern erzielen zu können.

Salem

In eine eigene Version des 17. Jahrhunderts entführt die Serie Salem die Zuschauer. In den USA ist der Name ein Synonym für Hexenverfolgung in der von puritanischen Einwanderern bewohnten Gegend in Massachusetts, in welcher um 1690 eine Massenhysterie ausbrach und für die Verurteilung und auch Hinrichtung zahlreicher Menschen sorgte. In der WGN America-Version der Erzählung gibt es laut Hauptdarstellerin Ashley Madekwe (Revenge, Secret Diary of a Call Girl) auch echte Hexen - aber nicht unter den Angeklagten...

Mary Sibley (Janet Montgomery) steht im Zentrum der Handlung. Bei ihr handelt es sich um die hübsche, unbarmherzige, aber dennoch sehr verletzliche Ehefrau eines Mitglieds des Stadtrates von Salem. Dieser ist zwar um einiges älter als Mary, verfügt dafür aber über sehr viel Geld. Mary ist eine mächtige Hexe, ihre Gehilfin Tituba wird von Madekwe porträtiert.

Die männliche Hauptrolle des John Alden spielt Shane West (Nikita). Nach zehnjährigen Kämpfen gegen die Indianer und einer Zeit der Gefangenschaft kehrt er in seine Heimatstadt Salem zurück, die er von einer panischen Jagd nach Hexen besessen vorfindet. Seine alte Liebe ist Mary, die er verheiratet wieder trifft.

Tamzin Merchant hat die Rolle der jungen Anne Hale, einer freigeistigen Frau, die sich - ganz unpuritanisch - für Kunst interessiert und auch keine Angst hat, des Nachts auf dem Friedhof spazieren zu gehen. Sie findet Gefallen an Alden, weiß aber nichts von dessen Sehnsucht nach Mary. Annes Vater ist Magistrat der Stadt und wird von Xander Berkeley porträtiert.

Seth Gabel porträtiert Cotton Mather, einen lokalen Adligen, der sich die Kontrolle über die Hexenverfolgung schnappte - sein historisches Vorbild wurde durch zahlreiche Schriften zum Gestalter des Weltbilds der Puritaner in den englischen Kolonien. Er war von der Existenz von Dämonen überzeugt.

Hinter Salem, für das eine 13-teilige erste Staffel bestellt wurde, stehen der langjährige „Star Trek“-Produzent Brannon Braga (auch 24, Terra Nova), Adam Simon, der designierte Regisseur Richard Shepard und das Produktionsstudio Fox21.

Erster Trailer zum neuen Drama „Salem“:

Auf der nächsten Seite folgen Informationen zum anderen bereits bestellten Projekt, „Manhattan“.

Manhattan

Die zweite Serienbestellung des Senders ging an Skydance Television sowie die hauseigenen Tribune Studios und Lionsgate Television. Bestellt wurde eine 13-teilige Dramaserie namens Manhattan. Der Titel bezieht sich auf das 1942 von der US-Regierung ins Leben gerufene Manhattan-Projekt unter der Leitung von Physiker J. Robert Oppenheimer, welches während der Zeit des Zweiten Weltkriegs an den ersten Kernwaffen arbeitete. Die kamen schließlich gegen die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki zum Einsatz.

Manhattan spielt in Los Angeles und folgt dem Leben und der Arbeit der brillanten, aber nicht unfehlbaren Wissenschaftler hinter der ersten Atombombe. Geheimnisse und Lügen gehören hier zum Alltag. Ein Cast wurde bisher noch nicht verpflichtet.

Serienschöpfer Sam Shaw (Masters of Sex) wird die Serie als Autor und Executive Producer begleiten. Letztere Position teilt er sich mit David Ellison, Dana Goldberg und Marcy Ross. Als Regisseur wurde Thomas Schlamme auserkoren, auf dessen Konto zum Beispiel die 90er Jahre Komödie „Liebling, hältst Du mal die Axt?“ mit Mike Myers ging und der zuletzt bei The West Wing die Kameras rollen ließ.

Bernd Michael Krannich

Der Artikel US-Kabelsender 2014: WGN America wurde von Bernd Michael Krannich am Uhr erstmalig veröffentlicht.

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