Vampire Diaries 5x12

Die Welt in Mystic Falls steht in jeder Hinsicht Kopf - und das nicht nur aufgrund der neuen Ereignisse um Elena in der Episode The Devil Inside. Das Beste: Wir bekommen endlich einen neuen Blick auf das Liebesdreieck, das seit einiger Zeit nur noch schwächelte.

Was wäre Mystic Falls ohne Elena Gilberts Vergebung und Leiden? Wir werden es bald erfahren. Die Episode The Devil Inside baut eine vielversprechende Story auf, für das Liebesdreieck, für die Gruppe, vielleicht sogar für Randexistenzen wie Matt (Zach Roerig) und Tyler (Michael Trevino).

Vertauschte Seelen

Katherine macht es sich in Elenas Körper gemütlich und man kann eigentlich keine Episode vorübergehen lassen ohne zu erwähnen, wie ausnehmend gut Nina Dobrev die beiden Figuren spielt. Erst war es hauptsächlich die Frisur, die die beiden unterschieden hat, doch mittlerweile hat die Schauspielerin das Spiel mit den Figuren so weit perfektioniert, dass man bereits an einem kleinen Blick, einem Zwischenton erkennen kann, ob hier Elena oder Katherine als Elena am Werk ist.

Katherine hat also Elenas Körper gekapert. In der Episode The Devil Inside kehrt die Unglückliche noch kurz zurück und es ist schön zu sehen, dass sie sich auch alleine wehren kann. Das war ja bei Elena nicht immer so. Doch der Traveller-Macht kann sie auch mit körperlicher Überlegenheit nicht entkommen und so übernimmt Katherine den umkämpften Körper fürs Erste exklusiv. Dass Matt als quasi letzter Mensch in der Clique mal wieder unwissentlich in die Mitte der übernatürlichen Geschehnisse gerät kann einem schon leidtun. Was der Arme alles durchleben muss, sollte er doch irgendwann zum Vampir werden und sich plötzlich an jede Gelegenheit erinnern, in der jemand ihn benutzt hat.

Katherine weiterhin dabei zu haben, ist generell schon eine gute Sache. Ein paar Episoden ohne Elena sind ebenfalls zu verkraften, viel Neues hatte sie in der letzten Zeit ohnehin nicht zu bieten. Doch was diese neue Konstellation bestechend macht, ist Katherines Offenbarung, Stefan (Paul Wesley) zurückgewinnen zu wollen.

Das Liebesdreieck war in letzter Zeit zum Einschlafen. Damons Anwandlungen davon, dass er zu schlecht für Elena sei, fühlten sich wie tausendmal aufgewärmt an. Aber nun wissen wir, dass es so sein musste, damit Katherine in ihr neues Leben starten kann ohne zu viel Aufmerksamkeit durch eine Trennung von Damon (Ian Somerhalder) auf sich zu ziehen. Sie ist vielleicht die Königin der eiskalten Kommentare, aber sie hat auch empathische Seiten, das zeigt sie in der Szene, in der sie sich Damon von der Backe wischt. Es ist nicht das, was Elena hätte sagen wollen, aber es hatte durchaus einen überzeugenden Elena-Touch.

Einerseits ist es also schön zu sehen, wie das Liebesdreieck endlich von einer neuen Seite aufgerollt wird, andererseits könnte das alles auch zu einem großen Hindernis auf Stefans Weg in die Selbstständigkeit werden. Hoffentlich mutiert er nicht wieder zum willenlosen Beschützer sobald Katherine-Elena Interesse an ihm zeigt.

Zurück zum Alten

Für Damon ziehen die jüngsten Ereignisse eine Reise zu seinen Wurzeln nach sich. Seine letzte Hoffnung auf ein anständiges Leben und Elenas Liebe, ist ihm entrissen worden und er kehrt postwendend zu seinem alten Ich als Bösewicht zurück. Es ist schon so lange her, dass wir Damon so gesehen haben. Wenn wir nach der kurzen Szene mit Aaron (Shaun Sipos) urteilen dürfen, dann ist es ein ganz langer Weg, den er zurückgeht, vor seine Freundschaft mit Alaric, vor seine Annäherung an Carolines Mutter. Ohne seine Gefühle für Elena, oder die Aussicht auf Erfüllung dieser Bedürfnisse, wird Damon wieder zum gedankenlosen Vampir, dem ein Menschenleben nichts wert ist.

Warum er dazu Enzo (Michael Malarkey) an seiner Seite hat, bleibt noch im Unklaren. Überhaupt hat sich die Story um den Augustine-Vampir auf unbefriedigende Weise im Nichts aufgelöst. Aaron richtet Caroline (Candice Accola) in der Episode The Devil Inside aus, dass er die Versuche beendet hat und Wes kein Problem sein sollte. Am Ende liegt er selbst ausblutend auf der Straße. Soll es das jetzt wirklich gewesen sein? Alles was von der Storyline bisher bleibt, sind die Figur Enzo und ein Anlass, seine neue Bösartigkeit zu zeigen.

Im Grunde ist es keine schlechte Idee wenn die The Vampire Diaries-Autoren sich von dieser Story verabschieden, so richtig funktioniert hat sie bisher nur selten. Das Interessanteste daran war die Verbindung von Elenas Vater zu den Ereignissen. Doch da Elena ja im Moment verhindert ist, ergibt es Sinn, die ganze Entwicklung auf Eis zu legen. Immerhin braucht die Serie im Moment ohnehin keinen halbgaren Gegenspieler wie Wes, schließlich ist Katherine in ihrer ganzen Bösartigkeit zurück.

Was soll das?

Tyler ist also nicht nur zurückgekehrt, er läuft auch noch in der ersten Episode seiner Ankunft Jeremy (Steven R. McQueen) und Bonnie (Kat Graham) den Rang in Sachen Sendezeit ab. Doch warum eigentlich? Dass Caroline mit Klaus (Joseph Morgan) geschlafen hat, muss ein schlimmer Schlag für ihn sein, immerhin ist es der Mörder seiner Mutter. Doch interessiert das noch jemanden so richtig? Tylers Rückkehr, und leider auch Damons Bösartigkeit, lassen Caroline zurück in alte Verhaltensmuster fallen. Viel schöner ist es, sie im Umgang mit Stefan zu sehen, da kann sie die Hysterie vor der Tür lassen. Dass sie nun in einer Story mit Tyler gefangen wird, ist sehr schade. Hoffentlich kommt wenigstens bald etwas Neues dazu, mehr als das übliche Hin und Her, das wir bereits seit einiger Zeit kennen. Falls das alles ist, hätte man die Zeit auch investieren können um Jeremy - und eventuell auch Bonnie - wieder zum Teil der Geschichte zu machen.

Fazit

Die Episode The Devil Inside vollendet, was die 100. Episode angefangen hat: Katherine hat Elenas Körper übernommen und schickt sich an, die Mystic-Falls-Clique ins Chaos zu stürzen. In dieser The Vampire Diaries-Episode beginnt sie bereits stark, treibt Damon zurück in die Bösartigkeit, zerstört Carolines letzte Chance mit Tyler und macht erste Schritte auf Stefan zu.

Trailer zu „Vampire Diaries“ (5x13):