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Körper erinnert sich ans Stillen: Forscher sicher: Weibliche Brust hat ein Gedächtnis
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    In der Pflanze steckt keine Gentechnik
    Aber keine Sorge: Gentechnish verändert sind die
Stillen
dpa/Rolf Haid dpa Wer sein Kind nicht stillen will oder kann, hat die Möglichkeit, die Milch abzupumpen oder auszustreichen.

Beim ersten Kind fällt es vielen Müttern schwer, dem Baby die Brust zu geben. Umso größer ist die Erleichterung, wenn es bei weiteren Kindern sofort mit dem Stillen klappt. Forscher fanden jetzt den Grund dafür - und damit auch eine mögliche Erklärung, warum Stillen das Brustkrebsrisiko senkt.

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  • Hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft im Erbgut erkennbar.
  • Forscher glauben, dass deshalb beim zweiten Kind das Stillen oft leichter fällt.
  • Veränderungen könnten auch vor Brustkrebs schützen.

Viele Mütter haben die Erfahrung gemacht, dass das Stillen beim ersten Kind schwieriger ist als bei nachfolgenden. Die Erklärung für dieses Phänomen findet sich in den Genen, berichten Forscher des Cold Spring Harbor Laboratory in der Fachzeitschrift “Cell Reports” nach Experimenten mit Mäusen.

Schwangerschaft verändert das Erbgut

Die hormonellen Veränderungen während der Schwangerschaft veränderten demnach das Erbgut, genauer gesagt bestimmte Markierungen am Erbgut. Diese Veränderungen blieben langfristig bestehen und bildeten die Grundlage des Still-Gedächtnisses der Brust. Bei einer weiteren Schwangerschaft reagiere das Brustgewebe dann schneller auf die hormonellen Umstellungen, schreiben die Wissenschaftler.

Brust bereitet sich auf das Stillen vor

Schon während der Schwangerschaft wird die Brust auf das Stillen nach der Geburt vorbereitet: Die Brust wird größer, die Milchdrüsen und -kanäle wachsen und weiten sich aus. Ausgelöst werden diese Umbau-Maßnahmen vor allem von den Geschlechtshormonen Östrogen und Progesteron.

Video: Muttermilch von US-Star als Sicherheitsrisiko eingestuft 

Viele Frauen haben Stillprobleme

Obwohl die meisten Säugetiere auf Milch angewiesen sind, um ihren Nachwuchs zu ernähren, kann das Stillen beim Menschen eine Quelle großer Frustration sein, schreiben Camilla dos Santos und ihre Mitarbeiter. Sie nahmen Erfahrungsberichte von Müttern und Hebammen zum Anlass, zu untersuchen, warum das Stillen beim zweiten und nachfolgenden Kindern oft besser klappt und die Mütter häufig auch mehr Milch bilden.

Schwangerschaft bei Mäusen simuliert

Dazu verabreichten sie zunächst weiblichen Mäusen Hormone, die eine Schwangerschaft simulierten. Ein Teil der Tiere hatte schon einmal Nachwuchs bekommen, die anderen nicht. Untersuchungen zeigten, dass sich das Brustgewebe der Mäuse wie bei einer Schwangerschaft veränderte: Es bildeten sich Milchgänge und die Milchbildung wurde angekurbelt. Die Mäuse der ersten Gruppe, die schon einmal Nachwuchs bekommen hatten, reagierten dabei allerdings viel schneller und stärker auf die Hormone und bildeten mehr Milch.

Als nächstes schauten sich die Forscher Veränderungen im Erbgut genauer an. Sie prüften, ob es Unterschiede in der Methylierung des DNA-Stranges gibt. Solche chemischen Modifizierungen des Erbguts können die Aktivität von Genen verändern; sie werden epigenetisch genannt.

Tatsächlich fanden die Wissenschaftler bei den Müttern deutliche Abweichungen im Vergleich zu den Mäusen, die noch keinen Nachwuchs bekommen hatten. Viele Methylierungs-Markierungen an der DNA waren offenbar in der ersten Schwangerschaft entfernt worden.

Bestimmte Gene aktiviert

“Diese Veränderungen fanden wir vor allem an Stellen des Erbguts, an denen ein bestimmter Transkriptionsfaktor, genannt Stat5a, bindet”, erläutert Studienleiter Gregory Hannon in einer Mitteilung zur Studie. Die Bindungsstellen lagen wiederum in der Nähe von Genen, die mit den schwangerschaftstypischen Veränderungen der Brust in Verbindung stehen. Die Forscher vermuten, dass sich durch die Bindung von Stat5a an die DNA die Aktivität dieser Gene verändert.

Schutz vor Brustkrebs?

Das abweichende Methylierungs-Muster bleibt auch nach Schwangerschaft und Stillzeit erhalten, fanden die Wissenschaftler weiter. Dies erkläre, warum die Brust bei einer zweiten Schwangerschaft schneller auf die Hormon-Umbrüche reagiert. “Es ist so, als wenn die Brustdrüse die Hormone schon kennt”, erläutert Camilla dos Santos.

Möglicherweise könnten epigenetische Veränderungen auch erklären, warum eine frühe Schwangerschaft das Brustkrebsrisiko mindern kann.

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