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Internes Arbeitspapier IWF sagt Griechenland bei Euro-Austritt Hyperinflation voraus

Horrende Preissteigerungen und eine zum Sparen gezwungene Regierung: Der Internationale Währungsfonds rechnet nach SPIEGEL-Informationen bei einem Ausstieg aus dem Euro mit schweren wirtschaftlichen Verwerfungen in Griechenland.
Straßenszene in Athen: Schwere wirtschaftliche Verwerfungen

Straßenszene in Athen: Schwere wirtschaftliche Verwerfungen

Foto: AP/dpa

Der Internationale Währungsfonds (IWF) in Washington stellt sich auf den Ausstieg Griechenlands aus dem Euro ein. In einem internen Non-Paper sagen IWF-Experten dem Land für diesen Fall schwere wirtschaftliche Verwerfungen voraus. So sei mit einer Hyperinflation zu rechnen.

Die IWF-Experten empfehlen den Griechen, den Wechselkurs ihrer neuen Währung freizugeben und keinesfalls an den Euro zu koppeln. Nur so könne die neue Währung abwerten, um die Wettbewerbsfähigkeit der griechischen Wirtschaft zu stärken. Der geringe Außenwert des neuen Geldes treibe aber die Preise für Importgüter nach oben.

Dieser Entwicklung müsse die griechische Notenbank entschieden entgegentreten. Dazu soll sie ein konkretes Inflationsziel vorgeben, das sie mit drastischen Mitteln, etwa Zinserhöhungen, durchsetzt. Die strikte Geldpolitik müsse flankiert werden durch einen entschiedenen Sparkurs. Nur so könne die neue Währung Vertrauen gewinnen.

Für die restliche Eurozone und die Weltwirtschaft ist der Ausstieg Griechenlands nach Einschätzung des IWF dagegen "beherrschbar". Für "verletzliche Länder" – gemeint sind die ehemaligen Krisenstaaten Portugal, Irland und Spanien – müssten besondere Schutzwälle errichtet werden, um sie vor Attacken von Spekulanten zu schützen. Geld müsse bereitstehen, um zur Not Anleihen dieser Länder aufzukaufen oder deren Haushalte zu finanzieren. Dazu reichten aber die Mittel des europäischen Rettungsschirms ESM und die neuen Instrumente der EZB aus.

(Diese Meldung stammt aus dem SPIEGEL. Den neuen SPIEGEL finden Sie hier.)