Die Menschen in Griechenland haben in über fünf Jahren Krise eines gelernt: Wenn das Fernsehen dunkle Limousinen zeigt, die vor dem Athener Luxushotel Hilton vorfahren, verheißt das nichts Gutes. Vor einigen Tagen war es wieder so weit. Die Kontrolleure der internationalen Geldgeber stiegen aus ihren Autos. Es waren nicht nur Vertreter von Internationalem Währungsfonds (IWF), Europäischer Zentralbank und EU-Kommission, sondern auch jene des EU-Rettungsfonds ESM. Aus der gefürchteten Troika ist eine Quadriga geworden.

Die vier fuhren vor, um Alexis Tsipras zu kontrollieren. Bis Mitte Oktober, so hatten es die Geldgeber verlangt, sollte der Ministerpräsident eine lange Reihe von Reformen umsetzen, insgesamt 48 Maßnahmen. Die Regierung muss diese Liste abarbeiten, um weitere zwei Milliarden Euro aus dem im Sommer beschlossenen Kreditprogramm über 86 Milliarden Euro zu erhalten. Jetzt aber gibt es Streit – wieder einmal.