Zwanzig Jahre, und nichts hat sich verändert. William Henry Gates III., 59 Jahre alt, reichster Mann und führender Stifter der Welt, empfängt zum Interview. Er sitzt an einem Konferenztisch, und während er redet, bewegt er den Oberkörper vor und zurück, vor und zurück, so wie der junge Nerd, der er einst war.

Zwei Jahrzehnte, und er ist noch der Alte. Es ist Dienstag, der 27. Januar, die Globale Impf-Allianz (Gavi) trifft sich in Berlin. Gastgeber ist Angela Merkel, doch der wichtigste Akteur im milliardenschweren Programm für die Dritte Welt ist kein Land. Es ist auch nicht die Weltgesundheitsorganisation, sondern die Bill & Melinda Gates Foundation. Das Ziel: Für die Jahre 2016 bis 2020 sollen die Mitglieder der Impf-Allianz mindestens 7,5 Milliarden Dollar zusagen. Das schien realistisch – bis der Kurs des Dollar weiter und weiter anzog und dadurch Versprechen in Euro und anderen Währungen weniger wert wurden.