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Botnetze 40 Prozent der PC in Deutschland infiziert

Die Zahl der potenziellen Zombie-Rechner ist laut dem Verband Eco gestiegen: Experten fanden im Schnitt auf mehr als jedem dritten Rechner Schadsoftware. Die ermöglicht es Kriminellen etwa, den Computer fernzusteuern.
Computer-Bildschirm mit Tastatur: Im Jahresdurchschnitt 40 Prozent der Rechner infiziert

Computer-Bildschirm mit Tastatur: Im Jahresdurchschnitt 40 Prozent der Rechner infiziert

Foto: KACPER PEMPEL/ REUTERS

Die Zahl infizierter Computer ist in Deutschland im vergangenen Jahr wieder auf 40 Prozent gestiegen. Das stellte das Anti-Botnet-Beratungszentrum des Internetverbandes Eco fest. 2014 habe man mehr als 220.000 Computer gescannt. Die meisten waren unzureichend geschützt, auf etwa 80 Prozent der geprüften Geräte war ein veralteter Browser installiert.

Der ermögliche in vielen Fällen die Übernahme durch Trojaner und Viren, erklärt der Verband. Ein erster Schädling öffne häufig weiteren Infektionen die Tür. Und damit den Kriminellen: sind Netzwerke infizierter Computer, die sich von Kriminellen fernsteuern lassen. Sie bilden die Infrastruktur für Internetkriminalität und sind eine der größten illegalen Einnahmequellen im Internet.

Vier von zehn Rechnern in Deutschland können oder konnten im vergangenen Jahr Teil eines solchen Botnetzes sein und - vom Nutzer unbemerkt - ferngesteuert werden. "Ihre Systeme agieren als Teil eines Netzwerkes, das Kriminelle für Verbrechen wie das Verschicken von Spam oder Denial-of-Service-Angriffe (DDoS) nutzen, die erhebliche finanzielle Schäden anrichten", erklärt Markus Schaffrin, Sicherheitsexperte im Eco. Auf den im Jahresverlauf mehr als 92.000 verseuchten Systemen wurden knapp 725.000 infizierte Dateien entdeckt.

Das Ergebnis sei alarmierend, sagt Eco. "Benutzer von infizierten Rechnern machen sich als Teil eines Botnetzes unbewusst zu Mittätern", sagt Schaffrin. Beim Anti-Botnet-Beratungszentrum  finden Benutzer kostenlose Programme, die Schadsoftware entfernen. Der kostenlose EU-Cleaner von Avira und SurfRight reinigt den Rechner von Schadprogrammen, ein Browser- und Plug-in-Check überprüft das System zusätzlich. Mit Virenscanner sowie korrekt eingestellten Firewalls bleiben die meisten Schädlinge dann außen vor.

kbl/juh/dpa