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First Person Lover: Lieben statt schießen

First Person Lover Küsse statt Schüsse

Mit einem ungewöhnlichen Konzept soll ein neues Action-Spiel Kunden für Modeprodukte werben. Geschossen wird mit Gefühlen statt Patronen. Erste Tester sind positiv überrascht.

Ego-Shooter und First-Person-Shooter funktionieren meist nach demselben einfachen Grundprinzip: Der Spieler durchstreift eine Spielwelt und muss dabei seine Gegner mit teils Aufsehen erregenden Waffen niederstrecken. Dieses so alte wie beliebte Konzept wurde jetzt neu aufgelegt. Bei "First Person Lover " werden anstelle tödlicher Projektile liebende Gefühle und Küsse verschossen. Getötet wird dabei niemand.

Die Handlung ist schnell erklärt. In einer von Hass regierten Welt muss der Spieler, ausgestattet mit Liebesbogen und Kuss-Pistole, seine Gegner per Liebesbeschuss von ihren langweiligen Einheitsklamotten befreien, also entkleiden. Wirklich nackt bekommt man die Spielfiguren dabei freilich nicht zu sehen. Sobald die Hüllen fallen, werden Brust und Bauch der Getroffenen grob gepixelt.

Aber damit ist die Aufgabe noch nicht erfüllt. Statt die nackten Gegner einfach nackt sein zu lassen, muss man weiterschießen, um sie "mit Liebe zu füllen". Nebenbei werden sie bei diesem Vorgang neu eingekleidet. Und dabei wird dann auch klar, dass "First Person Lover" nur deshalb kostenlos spielbar ist, weil es sich um Werbung für Kleidung der Marke Björn Borg handelt.

Verzicht auf nervige Werbung

Allerdings komme der Werbeaspekt nicht aufdringlich daher, sondern werde angenehm im Hintergrund gehalten, so das Technikprotal "Cnet ", das sich auch sonst vom Spiel angetan zeigt. Der Spieler bleibe von nervigen Hinweisen wie etwa "Klicke hier zum Kaufen" verschont. Das Werbespiel erfülle seinen Zweck insofern, als dass es wirklich unterhaltsam sei.

"The Verge " stellt das an sich harmlose Spiel in einen größeren Zusammenhang, weißt auf die Debatte um Gewalt und Sexismus in Computerspielen hin, die im vergangenen Jahr unter dem Stichwort Gamergate ablief. Selbst diese Auseinandersetzung sei nur eine Neuauflage der alten Sichtweise, Ballerspiele seien "männlich", einfache Gelegenheitsspiele dagegen typisch "weiblich".

"First Person Lover" gebe diese simple Schwarz-Weiß-Sicht der Lächerlichkeit preis. So kitschig der Plot auch sei, wie schön wäre es doch, "wenn die Trolle einen lieben würden, einfach weil man sie mit Goldflitter beschießt und sie neonfarbene Unterwäsche tragen lässt", schwärmt das Technikportal.

meu